ETF Securities: Klimawandel beflügelt die Rohstoffnachfrage

Der Versuch, den Klimawandel zu stoppen, führt zu einer Verschiebung der Bedeutung einzelner Rohstoffe. Da Energieeffizienz die Nachfrage nach erneuerbarer Energie und Batterietechnologie beflügelt, könnte der Silber- und Nickelverbrauch zunehmen. Welche Rohstoffe noch von neuen Technologien profitieren werden:

18.01.2018 | 09:21 Uhr

Betrachtet man die Rohstoffentwicklung im Laufe der Zeit, wird deutlich, dass sich der wirtschaftlich stärkste Rohstoffsektor tendenziell aus strukturellen Verschiebungen bei Technologie und Wachstum ergibt. Bis ins 18. Jahrhundert entfiel der Großteil des Rohstoffmarktes auf die Landwirtschaft, die sich im Einklang mit dem Handel und der Bevölkerung entwickelte. Durch die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert rückte die Massenproduktion von Stahl und Kohle in den Mittelpunkt. Diese Entwicklung setzte sich im 20. Jahrhundert fort, als Öl und Petroleum das Zepter übernahmen. Wir stehen nun an einem Wendepunkt einer neuen Rohstoffgeneration, die geprägt ist von ineinandergreifenden Technologien in den Bereichen Energieeffizienz, Automation und Klimawandel, welche für die Nachfrage entscheidend sein dürften.

Energieeffizienz

Die Verbreitung erneuerbarer Energien hat in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da sie eine Möglichkeit darstellen, den zunehmenden Energiebedarf zu decken. Eine der kommerziell und wirtschaftlich rentabelsten Alternativen ist dabei die Solarkraft. Der Bau von Photovoltaikanlagen (PV) übertrifft weltweit auch weiterhin die Erwartungen, wobei die globale PV-Nachfrage einem Bericht von EnergyTrend3 zufolge in diesem Jahr 100 Gigawatt (GW) übersteigen dürfte. China ist der weltweit führende Solarkrafterzeuger und hat 2016 Solaranlagen mit einer Kapazität von 34 GW und über 17 GW allein in der ersten Jahreshälfte 2017 errichtet. Diese zunehmende Nachfrage nach PV-Modulen könnte sich als Segen für die erforderlichen Grundstoffe erweisen, allen voran Silber. Die Silbernachfrage aus der Industrie könnte bis 2022 im Einklang mit der globalen PV-Nachfrage weiter ansteigen.

Technologische Fortschritte bei der Energiespeicherung, insbesondere bei der Batterietechnologie, haben die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien gesteigert. Bei Lithium-Ionen-Akkus dürfte ein rascher Nachfrageanstieg durch Elektrogeräte, Stromzellen und allen voran die weltweit zunehmende Verbreitung batteriebetriebener Fahrzeuge zu beobachten sein.

Neben Lithium ist die derzeitige Batterietechnologie auch noch auf andere marktgängige Metalle angewiesen, vor allem Cobalt und Nickel. Cobalt, das hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut wird, verbuchte zusammen mit Lithium ansehnliche Preissteigerungen infolge von Angebotsunterbrechungen und der erwarteten Batterienachfrage. Bei Nickel ist die globale Produktion hingegen aus regionaler Sicht stärker gestreut, und bislang sind rasche Preissteigerungen ausgeblieben.

Wahrscheinlicher ist, dass die Nickelpreise in den kommenden Jahren allmählich von der Nachfrage nach neuen Batterien profitieren und dabei schrittweise steigen. Derzeit vergrößert sich das Angebotsdefizit bei Nickel – ein Trend, der bis ins Jahr 2018 anhalten dürfte. Der Preisanstieg bei Nickel in den letzten Monaten geht auf die erwartete höhere Nachfrage und nicht auf angebotsseitige Faktoren wie die Produktionskosten zurück.

Den vollständigen Beitrag zum Thema "Disruptive Themen beflügeln die künftige Rohstoffnachfrage" finden Sie hier.

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