Wisdomtree: Mit Rohstoff-ETPs vom Wachstum der Elektromobilität profitieren

Rohstoffe

Die Veränderungen in der Automobilindustrie, die auf eine Kombination aus Vorschriften für Fahrzeugemissionen und schnellen Fortschritten bei den Batterietechnologien zurückgehen, haben in den letzten Jahren das Interesse der Anleger geweckt.

14.05.2019 | 15:12 Uhr

Unternehmen, die an der Spitze der Entwicklung bei E-Fahrzeugen liegen, verzeichneten ein rasantes Wachstum, bestehende Automobilhersteller können dagegen nur schwer Schritt halten.

Abbildung 1: Geschätzte globale Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen

Geschätzte globale Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen

Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen wirkt sich jedoch nicht nur auf den Aktienkurs bestimmter Automobilunternehmen aus. Auch bei einzelnen Rohstoffen, die zentrale Bestandteile der die Branche treibenden Batterietechnologien sind, sehen wir Potenzial.

Chancen jenseits der Aktien

Exchange Traded Products (ETPs) haben für Investoren den Zugang zu Rohstoffen durch die Bereitstellung von Futures-Strategien in einem dem Aktienhandel ähnelnden Format verbessert. Die meisten Nicht-Edelmetalle können nicht physisch gehandelt werden, weil ihre Lagerung schwierig und teuer ist. Agrargüter und Lebendvieh sind beispielsweise nur begrenzt haltbar und Öl ist explosionsgefährdet.

Deshalb haben sich in Rohstoffe engagierte Anleger, die die physischen Vermögenswerte nicht selbst verwalten möchten, Futures-Kontrakten zugewandt. Bei ETPs ist das nicht anders. Alle ETPs versuchen, einen zugrunde liegenden Index oder Vermögenswert nachzubilden, und Rohstoff-ETPs nutzen auf Futures basierende Indizes für ein Engagement in Rohstoffen.

Abbildung 2. Metalle für Batterietechnologien und ETPs

Abbildungen 3a und 3b: Bloomberg Nickel Subindex Total Return

Einige Industriemetalle werden voraussichtlich von dem weltweiten Aufstieg der Elektrofahrzeuge und Batterietechnologien betroffen sein. So zum Beispiel Cobalt und Lithium, die allerdings einen illiquiden Futures-Markt und konzentrierte Lieferketten haben. Infolgedessen gibt es derzeit keine ETPs für diese Metalle.

Andere Metalle wie beispielsweise Nickel und Kupfer sind von diesen Problemen nicht betroffen. Für sie ist der Handel mit ETPs, die auf Futures aufbauende Indizes nachbilden, so wie mit Aktien möglich.

Ein Engagement in Futures ist allerdings mit bestimmten Kosten und Vorteilen verbunden, die Anleger kennen sollten. Nehmen wir zum Beispiel Nickel.

Nickel-Futures haltende Anleger tragen das Risiko für drei Renditekomponenten, die gemeinsam die Gesamtrendite ausmachen. Da Nickel-ETPs Total-Return-Futures-Indizes nachbilden, besteht die Rendite dieser Produkte aus den folgenden drei Elementen:

Gesamtrendite – Spotrendite – Rollrendite – Zinskomponente

1. Spotrendite: Sie ergibt sich aus der Entwicklung der zugrunde liegenden Nickel-Futures.

2. Rollrendite: Alle Futures haben ein Ablauf- und ein Lieferdatum. Für ein konstantes Engagement müssen Future-Positionen im Index regelmäßig vor dem Ablauf geschlossen und auf einen neuen Kontrakt mit längerer Laufzeit übertragen werden. Diesen Vorgang nennt man „rollieren“ und er kann eine „Rollrendite“ generieren. Das Rollieren kann für den Anleger zu einem Verlust oder einem Gewinn führen. Ein Anleger erleidet einen Verlust, wenn die Kosten für den Erwerb des neuen Futures-Kontrakts höher sind als der Erlös aus dem Verkauf des alten Futures-Kontrakts („Contango“). Ein Anleger macht einen Gewinn, wenn die Kosten für den Erwerb des neuen Futures-Kontrakts niedriger sind als der Erlös aus dem Verkauf des alten Futures-Kontrakts („Backwardation“).

3. Zinskomponente: Sie ergibt sich aus der Rückzahlung der Kosten, die beim Halten eines Futures-Kontrakts anfallen. Bei einem Futures-Kontrakt wird ein Großteil der Barmittel, die bei der Lieferung eines Rohstoffs zu zahlen sind, nicht sofort ausgezahlt. Futures-Indizes gehen allerdings davon aus, dass der Gesamtwert des Kontrakts vorab bezahlt wird. Dies würde jedoch bedeuten, dass ein Anleger, der in Futures-Indizes investiert, die Zinsen auf die Barmittel verlieren würde, die er bei der Nutzung von Futures-Kontrakten erhalten hätte. Deshalb wird bei der Indexberechnung eine Zinskomponente berücksichtigt, damit ein rollierendes Futures-Engagement genauer abgebildet wird.

Das Diagramm und die Tabelle unten enthalten eine Aufschlüsselung dieser drei Elemente für den Bloomberg Nickel Subindex vom Januar 2018 bis zum März 2019. Sie verdeutlichen, wie wichtig es für Anleger ist, die potenziellen Auswirkungen von Contango und Backwardation an den Rohstoffmärkten zu kennen.

Abbildungen 3a und 3b: Bloomberg Nickel Subindex Total Return

Abbildungen 3a und 3b: Bloomberg Nickel Subindex Total Return

Wie wir bereits in unserer Serie über die technologische Weiterentwicklung in Bezug auf Batterietechnologien erwähnten, sind wir der Ansicht, dass sich die Kombination aus den starken Fundamentaldaten und der steigenden Nutzung von Elektrofahrzeugen günstig auf die Nachfrage nach Rohstoffen wie Nickel und Kupfer auswirken könnte. Über die folgenden Links können Sie die früheren Beiträge dieser Blog-Serie aufrufen, die genauer darauf eingehen, welche aktuellen Trends es bei Batterietechnologien gibt und welche Faktoren die Verbreitung von Elektrofahrzeugen vorantreiben.

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