Das wöchentliche Zitat von AXA IM zu den weiteren Aussichten auf den internationalen Rentenmärkten

„Den Erwartungen nach müssten die Renditen auf festverzinsliche Werte 2013 eigentlich niedriger liegen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um das Platzen einer Blase, sondern vielmehr um eine Normalisierung der Renditeentwicklung“, so Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers.

04.12.2012 | 09:57 Uhr

Denn schließlich können sich die Spreads kaum mehr verringern und die zugrunde liegenden Renditen kaum mehr sinken. Und je weiter sich die Anleihen in Richtung Fälligkeit bewegen, desto stärker nähert sich der Kurs einem Wert von 100. Insofern werden die Erträge weniger von Kapitalzuwächsen als von Renditen bestimmt. Ich kann mich durchaus nicht der Meinung anschließen, dass in diesem Jahr das Geld auf die Anleihemärkte strömte, weil Anleger die tatsächlich erzielten Erträge auch erwartet hatten (seit Jahresbeginn 10 Prozent bei US-amerikanischen Investment-Grade-Titeln, 12 Prozent bei europäischen und 15 Prozent bei britischen Papieren). Wir erinnern uns: Letztes Jahr um diese Zeit rechnete niemand mit solchen Renditen. Der Kapitalfluss in Anleihefonds wird von Investoren angetrieben, die sich eine relativ konservative Anlage wünschen: im Verhältnis zum Eigenkapital bevorrechtigt, aber mit weniger Volatilität und stetigen Anlageergebnissen. Die überraschenden Gewinne des Jahres 2012 werden sich nicht im gleichen Maße wiederholen. Das bedeutet allerdings nicht, dass es keine Gelegenheiten mehr gibt, mehr als die 4 bis 5 Prozent zu erzielen, die wir bei indexorientierten Investment-Grade-Anlagen erwarten. Anleihen von Banken und Versicherungen dürften höhere Renditen abwerfen, kurzlaufende Unternehmensanleihen aus den Ländern am Rand des Euro-Raums bieten attraktive Spreads und selbst spanische und italienische Staatsanleihen im ein- bis dreijährigen Laufzeitband könnten von Interesse sein, falls die EZB schließlich im Wege ihres OMT-Programms Anleihen aufkauft. Auch Hochzinstitel schneiden weiterhin gut ab: Hier sind Renditen von rund 8 Prozent durchaus nicht unrealistisch. Ebenso wie amerikanische TIPS dürften sich auch britische inflationsgeschützte Anleihen von den negativen Gesamtrenditen in diesem Jahr erholen, da sie das mit der QE-Politik verbundene Aufwärtsrisiko einpreisen. Das gilt umso mehr bei etwas freundlicheren Wachstumsaussichten.“

Diesen Beitrag teilen: