Umfrage von AXA IM belegt: Versicherer sind auf Solvency II noch nicht ausreichend vorbereitet

Solvency II wird mit großer Wahrscheinlichkeit nun frühestens ein Jahr später und damit nicht vor dem 1. Januar 2015 verbindlich in Kraft treten. Und das ist auch gut so.

08.11.2012 | 09:15 Uhr

Denn laut einer aktuellen Umfrage von AXA Investment Managers unter 50 Versicherungsunternehmen und 12 Pensionskassen fühlen sich 46 Prozent der Versicherer und 75 Prozent der Pensionskassen zum ursprünglich geplanten Umsetzungstermin nicht gerüstet. Solvency II regelt vor allem die Eigenmittelausstattung von Versicherern.

Kleine Versicherungsunternehmen sowie Rückversicherer sehen sich am schlechtesten gerüstet

Vor allem kleinere Versicherungsunternehmen mit Bruttoprämieneinnahmen unter 1 Mrd. Euro wären zum ursprünglichen Termin nicht ausreichend vorbereitet (57 Prozent). Hier ist der Wunsch nach Verschiebung größer als bei Versicherungsunternehmen mit einem Prämieneinkommen von über 1 Mrd. Euro (32 Prozent). Bei einem Blick auf die unterschiedlichen Versicherungsanbieter zeigt die Umfrage, dass sich Schaden- und Unfallversicherer am besten gerüstet sehen. Lediglich 29 Prozent sehen sich noch nicht ausreichend vorbereitet. Lebens- und Krankenversicherer sehen sich gleich gut bzw. schlecht vorbereitet. Gut die Hälfte meint, zum ursprünglichen Umsetzungszeitpunkt bereit zu sein. Dazu Christina Böck, Head Solution Strategists Central Europe bei AXA Investment Managers: „Das Ergebnis mit Blick auf die Größe von Versicherungsunternehmen ist nicht wirklich überraschend, kleinere Unternehmen haben kaum die Möglichkeit, ein eigenes Modell zu entwickeln, das ihnen geringere Kapitalanforderungen als im Standardmodell ermöglichen würde. Somit müssen sie für die gleichen Risiken vergleichsweise mehr Kapital bereitstellen als größere Versicherer, die sich ein internes Modell leisten können.“

Den größten Nachholbedarf haben laut der Umfrage Rückversicherer: 71 Prozent geben an, zum ursprünglichen Termin nicht komplett gerüstet zu sein. Dazu Christina Böck: „Dass Rückversicherer sich nicht bereit fühlen, ist nachvollziehbar. Solvency II belegt die Passiva von Rückversicherungen mit sehr hohen Eigenkapitalanforderungen. So wird zum Beispiel geographische Diversifikation kaum als risikomindernd anerkannt.“

Die vollständige Pressemitteilung im pdf-Dokument

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