WisdomTree: Defensive Assets Teil III - Was Anleihelaufzeiten im Portfolio bewirken

WisdomTree: Defensive Assets Teil III - Was Anleihelaufzeiten im Portfolio bewirken
Portfolio

Teil II dieser Reihe konzentrierte sich auf defensive Aktienstrategien und zeigte, wie Exposures von Quality oder Multi-Faktor zur Bewältigung der aktuellen Unsicherheit auf den Weltmärkten dienen können.

24.02.2020 | 12:36 Uhr

Diesmal behandeln wir festverzinsliche Wertpapiere in lokaler Währung, d.h., auf festverzinsliche Assets in der Heimatwährung des Anlegers. Wir nehmen Euro-Vermögenswerte für Euro-Anleger in den Blick, unsere wichtigsten Ergebnisse jedoch sprechen für andere Währungen, wie beispielsweise auf US-Dollar lautende Assets für US-Dollar-Anleger. Ein besserer Einblick in einige der Vor- und Nachteile der unterschiedlichen festverzinslichen Anlagen soll Investoren dabei unterstützen, ihre Portfolien vor Aktienrisiken zu schützen. Dazu heben wir die Diversifizierungskraft längerfristiger Anlagen und das potenzielle Risiko einer unkontrollierten Flucht hin zu Quality hervor.

Welche Assets das richtige Gleichgewicht zwischen einem ein Multi-Asset-Portfolio vor Aktienabwärtsbewegungen schützenden defensiven Profil und einem angemessenen Aufwärtspotenzial zur Bewältigung unsicherer Perioden und spätzyklischer Rallys erbringen, stellten wir im ersten Teil dieser Reihe mithilfe eines defensiven Frameworks und seiner vier Hauptmerkmale - Risikominderung, Vielseitigkeit und Asymmetrie der Renditen, Diversifikation und Bewertung - vor.

Fixed Income: Aushängeschild für defensive Vermögenswert         

Historisch gesehen geht ein Multi-Asset-Portfolio von einem 60/40 Prozent Asset-Mix  mit  60 Prozent Aktien und 40 Prozent festverzinslichen Vermögenswerten aus. Dieser Mix soll ein Exposure der historisch überlegenen Renditen von Aktien ermöglichen und gleichzeitig die Diversifizierungsvorteile zu gewähren, die in festverzinslichen Assets stecken. In diesem Rahmen gelten festverzinsliche Vermögenswerte als ultimative defensive Werte, die im Falle eines Aktienabschwungs eine gewisse Dämpfung bieten. Das ist teilweise auf ihre geringere Volatilität, aber vor allem auf ihre negative Korrelation mit Aktienrenditen zurückzuführen.

In Abbildung 1 betrachten wir die durchschnittliche monatliche Performance verschiedener festverzinslicher Anlagen (linke Achse) während verschiedener Aktienmarktregime. Referenzindex hierbei ist der Europe STOXX 600. Die durchschnittlichen Renditen jeder Anlage  während der beiden für Aktien negativen Regime geben uns einen Einblick in ihre Risikominderungseigenschaften. So verlieren die europäischen Aktienmärkte (i) in einem bestimmten Monat mehr als 5 Prozent oder zwischen 0 und 5 Prozent (ii), was durch die blauen Balken veranschaulicht wird. Die durchschnittlichen Renditen jeder Anlage in den beiden für Aktien positiven Regimen liefern Information über die Asymmetrie ihres Profils und ihre Fähigkeit, in guten Zeiten eine positive Performance zu erzielen.

Average monthly

Quelle: WisdomTree, Bloomberg. Zeitraum: Juli 2000 bis Dezember 2019. Die Berechnungen basieren auf monatlichen Renditen in EUR. Die historische Wertentwicklung ist kein Hinweis auf die zukünftige Wertentwicklung, und Anlagen können an Wert verlieren.

Bezüglich der Ergebnisse auf der Seite der Risikominderung ist zu konstatieren, dass Cash und Staatsanleihen ihr Versprechen, positive Renditen in beiden für Aktien negativen Regimen zu bringen, einhalten. Erwähnenswert ist auch, dass Staatsanleihen der Eurozone nicht nur Drawdowns wie bei der Cash Position reduzieren, sondern auch einen positiven Aufschwung bewirken. Mit zunehmendem Kreditrisiko innerhalb eines festverzinslichen Assets verflüchtigt sich die Wirkung der Risikominderung tendenziell. In den letzten zwei Jahrzehnten verhielten sich Hochzins- und Schwellenländeranleihen ähnlich wie Aktien.

Auf der anderen Seite gilt bei den für Aktien positiven Regimes: Je höher das Kreditrisiko des festverzinslichen Vermögenswerts, desto besser seine Performance. Die Cash Position unterstreicht perfekt die Fallstricke, die sich aus der ausschließlichen Konzentration auf die Risikoreduzierung ergeben. Auch wenn diese Position in den Drawdown-Szenarien sehr gut abschneidet, profitiert sie nicht von der starken Preissteigerung, die andere Anleihen in wirtschaftlich besseren Zeiten aufweisen, und kann daher nicht als mittel- bis langfristige Investition angesehen werden. 

Den gesamten Beitrag "Defensive Assets Teil III - Was Anleihelaufzeiten im Portfolio bewirken" könnenSie sich hier herunterladen.

Hier geht es zu "Defensive Assets Teil II - Über die Wirkung von Aktienstrategien"

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