WisdomTree: Angst vor Versorgungsengpässen treibt den Ölpreis

Ölpreis

Obwohl die meisten Rohstoffpreise infolge des zunehmenden Protektionismus zwischen den USA und China sinken, steigt der Ölpreis aus Angst vor Versorgungsengpässen. Angriffe auf zwei saudi-arabische Schiffe auf ihrem Weg in Richtung Persischer Golf waren der Auslöser.

13.05.2019 | 13:55 Uhr

Es wird allgemein vermutet, dass der von Saudi-Arabien als "Sabotageangriff" bezeichnete Vorgang vom Iran oder seinen Stellvertretern zu verantworten ist. Die Schiffe befanden sich in der Nähe der Meerenge von Hormus - einem der strategisch wichtigsten "Choke Points" der Welt. Durch die Meerenge werden fast 30 Prozent des auf dem Seeweg transportierten Öls hindurch bewegt. Weitere US Sanktionen scheinen den Iran zu Vergeltungsmaßnahmen veranlasst zu haben. In der vergangenen Woche hatte das Land der EU gedroht, seine Verpflichtungen aus dem Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (JCPOA) auszusetzen. Die EU jedoch sagte, dass sie "jedes Ultimatum ablehne". In eine Ecke gedrängt könnte das Land weiterhin wild um sich schlagen, was die Erdöllieferbewegungen auf der ganzen Welt bedroht. Weltweit ist die Ölversorgung bereits knapp. Die absichtlich von der OPEC beschlossenen Kürzungen über 1,2 Millionen Barrel belasten den Markt bereits ohnehin, doch unbeabsichtigte Kürzungen aus Venezuela, Libyen und dem Iran könnten den Markt weiter verknappen. Wenn dann noch die Behinderung des Erdöl-Handelsverkehrs hinzukommt, könnten wir starke Preisbewegungen sehen, auch wenn sie vorübergehend sind.

Englische Version

Rohstoffexperte Nitesh Shah

Although most commodity prices are falling as a result of rising protectionism between the US and China, oil is rising on fears of supply tightness. Attacks on two Saudi Arabian vessels heading towards the Persian Gulf were the catalyst behind the price moves. What Saudi Arabia describes as a “sabotage attack”, is widely thought to be conducted by Iran or its proxies.

The ships were close to the Strait of Hormuz - one of the world’s most important “choke points” – where close to 30% of the world’s seaborn oil moves through. Further sanctions from the US appears to have provoked Iran into retaliation. Last week the country had threatened the European Union that it would suspend its commitments under the Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA). But the European powers said that it “rejects any ultimatum”. With Iran backed into a corner, we believe that the country could continue to lash out, threatening the movement of oil around the world. Globally, oil supply is already tight. The 1.2mn barrel intentional cutbacks from OPEC, are already leaving the market balanced, but unintentional cuts from Venezuela, Libya and Iran could leave the market short of oil. If added to that, the movement of oil is hampered, we could see sharp movements in price (even if temporary)."

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