Hohe Renditechancen mit Schwellenländer-Nebenwerten

“Der Konsum in den Schwellenländern wird in den nächsten Jahren einen rasanten Wachstumskurs einschlagen", sagt Stephen Derkash, Fondsmanager des UBS Emerging Markets Small Caps Funds.

22.05.2013 | 11:08 Uhr

"Private und (semi-)institutionelle Anleger können häufig am besten mit Aktien von kleineren, lokalen Unternehmen daran teilhaben," so UBS-Fondsmanager Stephen Derkash. Von der steigenden Binnennachfrage profitieren vor allen Dingen die vor Ort ansässigen kleineren, börsennotierten Unternehmen (Small Caps oder auch Nebenwerte). Sie sind am Markt etabliert, kennen die Wünsche der Konsumenten in ihren Heimatländern gut und bedienen diese mit den entsprechenden Waren und Dienstleistungen. Die im Emerging Markets Small Caps Index notierten Unternehmen haben sich in den vergangenen zehn Jahren oft wirtschaftlich wesentlich besser entwickelt als zahlreiche Großunternehmen.

Einige Staaten, die unter dem Begriff Schwellenländer oder Emerging Markets zusammengefasst werden, sind zum Beispiel Brasilien, Chile, die Philippinen, Thailand und Indonesien. So unterschiedlich diese Länder in ihren Kulturen auch sind: Sie vereint eine wachsende Wirtschaft, eine junge Bevölkerung sowie eine geringe Staats- und Haushaltsverschuldung. Galten die Emerging Markets früher als preiswerte Exportnationen oder als Standorte mit günstigen Produktionsbedingungen für westliche Unternehmen, wachsen heute in den Ländern konsumfreudige Gesellschaften mit steigender Kaufkraft heran. So ist aus einer breiten, weitestgehend mittellosen Unterschicht eine zunehmend wohlhabende Mittelschicht entstanden. Laut einer aktuellen Veröffentlichung der Weltbank in Washington (“Economic Mobility and the Rise of the Latin American Middle Class”, 2013) soll es im Jahr 2030 in den Schwellenländern knapp 1,9 Milliarden Mittelklasse-Haushalte geben – sie umfassen sechsmal so viele Menschen, wie heute in den USA leben. Das größte Wachstumspotenzial liegt in Indien und China, aber auch Lateinamerika hat viel nachzuholen. Die wachsende Mittelschicht treibt die Binnennachfrage an – hier wird von 2010 bis 2013 ein durchschnittliches Wachstum von 7,8 Prozent erwartet. Davon profitieren vor allem Small Caps, die Konsum- und Infrastrukturgüter produzieren, die im Land benötigt werden und nicht für den Export bestimmt sind. Die Unternehmen des Emerging Markets Small Caps Index erwirtschaften rund 91 Prozent ihres Umsatzes im Binnenmarkt – beim MSCI Emerging Markets sind es nur 58 Prozent. Somit bieten kleinere, lokale Gesellschaften den direkten Weg zur Teilnahme am steigenden Binnenkonsum.

Das Fondsmanager-Interview im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: