BERLIN (dpa-AFX) - Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Anti-Atomwaffen-Organisation ICAN und die ärztliche Friedensorganisation IPPNW verlangen nach dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un einen konkreten Plan für die angekündigte atomare Abrüstung. Dieser müsse auf Grundlage internationaler Verträge ausgearbeitet werden, ansonsten könne die Vereinbarung bald wieder infrage gestellt werden, erklärten Martin Hinrichs aus dem Vorstand von ICAN Deutschland und die IPPNW-Abrüstungsexpertin Xanthe Hall am Dienstag in Berlin.
12.06.2018 | 13:13 Uhr
Hall ist auch Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland. "Das Völkerrecht bleibt - auch dann, wenn Trump oder Kim keine Lust mehr auf Abrüstung haben", sagte Hinrichs. Wichtig sei auch ein Plan mit konkreten Vorgaben, was Denuklearisierung bedeute. Das Gleiche gelte für die von den USA angebotenen Sicherheitsgarantien.
Trump und Kim hatten bei dem historischen Gipfel am Dienstag in Singapur eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet, in der sich der nordkoreanische Machthaber grundsätzlich zu einer "vollständigen" atomaren Abrüstung bereit erklärte. Ein Zeitplan oder spezifische Schritte wurden jedoch nicht erwähnt. Trump erklärte sich im Gegenzug zu Sicherheitsgarantien bereit.
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