Greiff AG: Nachhaltiges Investieren hilft einer Reduktion der Volatilität

Greiff AG: Nachhaltiges Investieren hilft einer Reduktion der Volatilität
Nachhaltigkeit

In der COVID-19-Krise tragen ESG-konforme Strategien zu einer Reduktion der Volatilität bei. Auch der Earth Sustainable Resources Fund weist eine geringere Volatilität als die meisten Rohstofffonds auf. Jetzt mehr lesen:

17.04.2020 | 12:30 Uhr

Im Einklang mit dem übrigen Markt hat auch der Sektor der erneuerbaren Energien während der laufenden Marktkorrektur schlecht abgeschnitten. Dies war aber eher auf eine allgemeine Zunahme der Volatilität (der VIX-Index stieg auf über 80) und der generellen Panikverkäufe zurückzuführen als auf eine grundlegende Änderung der Aussichten für den Sektor selbst. Im Vergleich mit dem generellen Aktienmarkt waren die Verluste in diesem Sektor weniger drastisch, da die Betreiber der Anlagen für erneuerbare Energien weiterhin gemäß ihren Verträgen bezahlt werden und auch Dividenden zahlen können. Vor allem zeigten erneuerbare Energien eine deutlich bessere Performance als Ölaktien, die in der aktuellen Verkaufsphase ganz besonders litten (siehe hierzu auch den Quartalsbericht des Earth Exploration Fund UI).
 
Einige der Unternehmen, in die der Fonds investiert ist, wie z.B. Scatec Solar, haben bestätigt, dass sich ihre wirtschaftlichen Aussichten voraussichtlich nicht ändern werden. Eine erhöhte Bargeldquote des Fonds hat ebenfalls geholfen, die Volatilität zu reduzieren. Nach vorne schauend erwarten wir sogar, dass die aktuelle COVID-19-Krise den ESG-Sektor unterstützen könnte, da ESG-fokussierte Strategien offensichtlich keine höhere Volatilität als nicht-ESG konforme Strategien aufweisen und die Krise das Nachhaltigkeitsbewusstsein von Investoren „schärfen“ könnte.
 
Abbildung 1: Scatec Solar's 258 MW Upington-Projekt in Südafrika versorgt rund 120.000 Haushalte mit sauberer Energie und führt zu einer Reduktion der jährlichen CO²-Emissionen um mehr als 600.000 Tonnen.

Solar 1

Wir evaluieren aktuell mehrere neue Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien; das Portfolio des Earth Sustainable Resources Fund soll in diesem Sektor weiter aufgebaut werden. Bislang ist der Fonds in fünf große bis mittelgroße Unternehmen investiert, die erneuerbare Energien produzieren: Orsted, Scatec Solar, EDP Renewables, TransAlta Renewables, Vestas Wind Systems. Bei den Minenbetreibern wurde Continental Gold nach der Übernahme durch Zijin Mining mit Profit verkauft. Oceana Gold und Silberproduzent Pan American Silver wurden dem Portfolio nach einer detaillierten Analyse ihrer ESG-Strategien hinzugefügt. Die Positionen in den Minenbetreibern Lundin Mining (ein Kupferproduzent), Boliden, Endeavour Mining und Agnico Eagle wurden in der aktuellen Korrekturphase erhöht.

ESG Update

Am Jahrestag des Kollapses des Absatzteiches des Córrego do Feijão Mine in Brumadinho, der am 25. Januar 2019 270 Menschen das Leben kostete, arbeiteten immer noch 2.500 Menschen weiter an den Aufräumarbeiten und werden diese voraussichtlich erst in den nächsten fünf Jahren damit abgeschlossen haben. Vale, das Unternehmen, das für die Katastrophe verantwortlich gemacht wurde, hat danach ein System eingeführt, bei dem die Management Performance auch am Erreichen von sozialen und ökologischen Zielen gemessen wird. Investoren reagierten mit der Einrichtung eines globalen Tailings-Portals durch den Pensionsfonds der Church of England, das mittlerweile eine Datenbank mit detaillierten Informationen zu mehr als 1.635 Absatzteichen bietet. Zusätzlich wird der International Council on Mining and Metals (ICMM) zusammen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und den Principles for Responsible Investment (PRI) im Laufe des Jahres 2020 einen Global Tailings Standard veröffentlichen. Der Standard wird ein globales und transparentes Klassifizierungssystem darstellen mit Anforderungen für eine Notfallplanung und unabhängige Überprüfungen.

Im Januar wurde der „Green Deal“ der EU veröffentlicht mit dem Ziel, bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen zu generieren. In einer Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament hieß es: "Der Investitionsplan für ein nachhaltiges Europa wird über den EU-Haushalt und die damit verbundenen Instrumente mindestens 1 Billion EUR an privaten und öffentlichen nachhaltigen Investitionen im kommenden Jahrzehnt mobilisieren". Angesichts dieser beeindruckenden geplanten Investitionen in ESG-Strategien, erscheinen ESG-konforme Investitionen im Rohstoffsektor und in Techmetalle zunehmend wichtig  für die Durchführung der hochgesteckten politischen Ziele, bedingt durch die rohstoffintensiven Technologien im erneuerbare Energiesektor.

In dem im März 2020 veröffentlichte EU-Taxonomiebericht wurden auch die Leitkriterien bestimmt, wann eine Wirtschaftstätigkeit ökologisch nachhaltig ist.

Abbildung 2: Der European Green Deal wird ESG-konformen Strategien weitere Unterstützung geben. Noch fokussieren sich nur wenige Investoren auf nachhaltige Investitionen in Rohstofffirmen.

Green Dea

n einem interessanten Rechtsfall in Deutschland hat ein in Darmstadt ansässiges Unternehmen für optische Technologien (Isra Vision) eine Klage gegen die bekannte ESG-Rating-Agentur ISS eingereicht.  Die Nicht-Offenlegung durch Isra Vision führte zu einem schlechten ESG-Rating, das ISS anschließend zurückziehen musste. Hierbei ging es um Materialität und Relevanz. Das Technologieunternehmen wurde zum Beispiel dafür «bestraft», dass es keine Informationen über den Wasserverbrauch angab. Hierzu deklarierte das Unternehmen aber, dass es nur Wasser für Kaffee und das Gießen der Blumen verwendet. George Serafeim veröffentlichte zusammen mit Michael Porterund Mark Kramer einen interessanten Artikel, in dem die Autoren feststellten: "In vielen Fällen sind ESG-Faktoren für die Leistung eines bestimmten Unternehmens nicht wesentlich, und sie heben auch nicht die Bereiche hervor, in denen das Unternehmen den größten Einfluss auf die Gesellschaft hat." Wir stimmen diesem Standpunkt zu. Unsere intern entwickelte Matrix konzentriert sich ausschließlich auf die Bergbauindustrie und nur den damit verbundenen, relevanten ESG-Themen. Das Fallbeispiel von Isra Vision unterstreicht auch wie wichtig die Kommunikation mit den von uns analysierten Unternehmen ist, sowie die Notwendigkeit, über tiefes technisches Wissen über die gesamte Branche zu verfügen.

ESG-Fonds outperformen in der Krise den übrigen Mark

Die COVID-19-Krise hat auch im ESG-Sektor zu drastischen Massnahmen geführt. So ist zum Beispiel die UN-Klimakonferenz COP26, die im November in Glasgow stattfinden sollte, auf 2021 verschoben worden.  Viele Marktbeobachter haben aber interessanterweise kommentiert, dass in der aktuellen Krise Anlagefonds mit einem ESG-Fokus den breiteren Aktienmarkt outperformen. Zwar kann ein Teil der Outperformance durch das Vermeiden von Ölaktien in den Portfolios dieser Fonds erklärt werden, aber anscheinend sind Sektoren mit ESG-Fokus, darunter auch der alternative Energiesektor, weniger stark von Lockdowns und sozialen Distanzierungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Verbreitung des Coronavirus betroffen. Wir beobachten diese Entwicklung auch bei Aktien, in die der Earth Sustainable Resources Fund investiert ist: «Lockdowns» beeinflussen zum Beispiel Bergbaufirmen mehr als die Betreiber von Solar- oder Windenenergie-Projekten. Gleichzeitig wird deutlich, dass ein starker Fokus auf solides nachhaltiges Management auch bei Bergbaufirmen zunehmend an Bedeutung gewinnt. So hat z.B. Agnico-Eagle proaktiv die Bergbauoperationen auf den Minen der Firma reduziert, um Bergarbeiter und Zulieferer nicht dem Virus auszusetzen. Gerade in Krisenzeiten wie diesen zeigt sich, welche Unternehmen sich wirklich zu ihrer ESG-Strategie bekennen.


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