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Ein Jahr nach Fukushima: Uranaktien haben trotzdem noch Potential

Das Atomunglück von Fukushima vor einem Jahr war das schwerste seit Tschernobyl 1986. Die Atomindustrie veränderte sich seitdem und ließen Uranaktien in den Keller rauschen. Derzeit erscheint es so, dass die Kernkraft trotz all der negativen und dramatischen Berichterstattung überlebt. Vor diesem Hintergrund sprechen viele Gründe für Uranaktien.

19.03.2012 | 14:56 Uhr

Obwohl die Ergebnisse der EU-weiten Stresstests für Atomkraftwerke offiziell erst im April veröffentlicht werden, haben unter anderem Frankreich, Spanien und Großbritannien ihre Ergebnisse zu Evaluierungszwecken bereits bekannt gegeben: Erforderliche Sicherheitsverbesserungen wurden empfohlen, aber keine Stilllegungen. Auch die erste Untersuchung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Japan war positiv: Angemahnt wurde lediglich der Bedarf an Investitionen in Sicherheit, besser geschultem Personal und verfahrenstechnischen Empfehlungen. So informierte Japan erst kürzlich über Pläne, die Laufzeit von Reaktoren auf 40 Jahre zu beschränken. Bisher sind dort keine Reaktoren zurück ans Netz gegangen. Die Behörden haben die Genehmigungen für die Wiederinbetriebnahme in der Regel mit der Begründung verweigert, dass Stresstests der zweiten und dritten Stufe erforderlich seien. Es ist aber möglich, dass die ersten Anlagen im Sommer wieder hochgefahren werden, wenn die Energiemärkte Werte erreichen, die die Realwirtschaft gefährden und zu sozialen Unruhen führen könnten.

Die Nachfrage nach Uran
Bereits kurz nach dem Unglück in Fukushima haben die Japaner angefangen, das als Yellowcake bekannte Uranoxid U3O8 zu kaufen. Das ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die meisten japanischen Nuklearanlagen einen Bestand von zwischen zwei und drei Jahren haben. Zur Betreibung eines neuen Atomreaktors benötigt man zwei bis drei Mal so viel Uran wie für einen, der bereits in Betrieb ist. Daher haben China, Indien, Russland und alle anderen Nationen mit Bauprogrammen einen Einfluss auf die Nachfrage. Uran ist ein Rohstoff, der fest in der Hand einiger weniger Länder ist und für den es einen aktiven Spot-Markt gibt (circa 30 Prozent der Volumina). Das macht die Analyse relativ einfach. Der Incentive-Preis für neue Urangewinnungsprojekte wird auf 50 Prozent höher geschätzt als der aktuelle Kurswert von 80 US-Dollar/ Pfund.

Die Abbildung unten zeigt den Kursverlust von Urantiteln seit März 2010. Urantitel werden allgemein zu Bewertungen gehandelt, die ihrem zugrunde liegenden fairen Wert nicht entsprechen.

Selbst wenn man die japanische Nachfrage halbiert und die deutsche Nachfrage ganz herausnimmt, besteht bis mindestens 2020 immer noch gutes Nachfragewachstum. Das Unglück in Fukushima hat die vorherigen Schätzungen zwar verringert, aber das Nachfragewachstum sollte bis 2020 trotzdem noch zwischen fünf und acht Prozent liegen.

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