Schroders: Ausblick 2018 - Multi-Asset

Wir konzentrieren uns darauf, Erträge zu erwirtschaften, solange das Umfeld günstig ist. Wir achten aber auch weiterhin auf jedes Anzeichen einer Verschlechterung.

21.12.2017 | 09:39 Uhr

Noch nie seit der globalen Finanzkrise sind die Volkswirtschaften weltweit so synchron gewachsen, wie es derzeit zu beobachten ist. Im Zuge dessen erscheinen auch die Aussichten für die Unternehmensgewinne günstig.

Dies stützt unsere positive Einschätzung Aktien gegenüber sowie unser Engagement in Schwellenländern. 

Im Laufe des Sommers verstärkten wir noch einmal unser Engagement in konjunktursensible Werte. Wir investierten in US-amerikanische Banken und Small Caps, die von jeder positiven Überraschung bei der US-Fiskalpolitik profitieren dürften.

Auf der anderen Seite halten wir Wachstumsaktien für überbewertet und meiden sie aus diesem Grund.

Bleiben Inflation und Zinsen niedrig?

Das offenkundige Risiko für unseren optimistischen Ausblick sind die hohen Bewertungen der Vermögenswerte. Die Bewertungen allein lassen nicht auf die Renditen in den nächsten ein bis drei Jahren schließen, sind aber ein wichtiger Indikator für das Risiko und die Verlustwahrscheinlichkeit. Bislang wurden die Bewertungen durch die geringe Inflation und die niedrigen Zinsen gestützt.

Für unsere Strategie zum Jahresende 2017 ist entscheidend, dass Inflation und Zinsen unter Kontrolle bleiben. Die Inflation könnte zwar konjunkturbedingt etwas anziehen, dürfte aber unseres Erachtens aus demografischen und technologischen Gründen im Rahmen bleiben.

Wir erwarten daher, dass die Normalisierung der Geldpolitik schrittweise verläuft. Gleichwohl kommt der Konjunkturzyklus allmählich in die Jahre, und vor diesem Hintergrund werden wir 2018 wohl Zug um Zug vorsichtiger werden.

Einstweilen haben wir uns durch den Kauf von inflationsgebundenen US-Anleihen und die Bevorzugung von 30-jährigen gegenüber 10-jährigen US-Staatsanleihen gegen eine höhere Inflation und eine aggressivere Verringerung der Zentralbankliquidität abgesichert. Unsere Zinssensitivität wird ebenfalls dadurch verringert, dass wir unterbewertete Vermögenswerte bevorzugen.

Die Währungspositionierung ist entscheidend

Als besonders wichtig hat es sich in diesem Jahr erwiesen, die Entwicklung des US-Dollar vorherzusagen. Da wir uns Anfang des Jahres zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt negativ gegenüber dem US-Dollar positionierten, haben wir von seinem Rückgang profitiert. Wir stehen Schwellenländerwährungen aufgrund ihrer attraktiven Renditen nach wie vor positiv gegenüber.

Anfang 2017 relativierten wir die politischen Risiken und legten unseren Schwerpunkt weiterhin auf die Erwirtschaftung von Erträgen, solange das Umfeld noch günstig ist. Auch zum Jahresende verfolgen wir diese Strategie nach wie vor.

Doch unsere Fokussierung auf Erträge sollte nicht mit Sorglosigkeit verwechselt werden. Wir sind jederzeit bereit, uns defensiver zu positionieren, und behalten unsere Bewertungs- und Konjunkturindikatoren aufmerksam im Auge.

Suche nach neuen Diversifikationsquellen

Aufgrund der strukturell niedrigeren erwarteten Erträge vieler Anlageklassen diversifizieren wir unsere Portfolios zunehmend mithilfe von alternativen Instrumenten. Dazu zählen faktorbasierte alternative Risikoprämien1 wie die Momentum-Prämie, die sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten positive Erträge ermöglichen.

Wir sind davon überzeugt, dass die Anleger mit einer aktiv gesteuerten Mischung aus ertragsorientierten, risikosenkenden und diversifizierenden Strategien Erträge erwirtschaften können, und das ungeachtet dessen, was das Jahr 2018 bringen wird.

1 Faktoren sind die Ertragstreiber in Anlageklassen. Makroökonomische Faktoren machen die wesentlichen Risiken ganzer Anlageklassen aus, und Stilfaktoren sind für die Erträge und Risiken innerhalb von Anlageklassen mitverantwortlich. Einer dieser Stile ist der Momentum-Stil, der Vermögenswerte mit einer steigenden Kurstendenz bevorzugt.

Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders oder anderen Marktteilnehmern ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Der Beitrag wurde am 14.12.17 auch auf schroders.com veröffentlicht.

Diesen Beitrag teilen: