Milliardenschwere Fusionen und Übernahmen werden den Investoren dieses Jahr neue Chancen eröffnen.
16.04.2025 | 14:30 Uhr
„Portfoliolücken, Unsicherheiten in der Lieferkette, politische Richtungswechsel und andere fundamentale Faktoren werden voraussichtlich im Jahr 2025 die Fusionen und Übernahmen von Unternehmen der Gesundheitsbranche vorantreiben“, prophezeite Anfang des Jahres Christian K. Moldt. Und der Global Health Industries Deals Leader der Unternehmensberatung PwC Deutschland sollte Recht behalten. Das Übernahmekarussell hat 2025 schnell Fahrt aufgenommen. So verkündete Pharmagigant Johnson & Johnson im Januar die Akquisition des Biotechnologie-Unternehmens Intra-Cellular Therapies für 15 Milliarden US-Dollar. Es folgte die Übernahme des Medizintechnikunternehmens Inari Medical durch Stryker für fünf Milliarden US-Dollar, der angekündigte Kauf des Medizintechnikunternehmens Paragon 28 durch Zimmer Biomet für rund 1,2 Milliarden US-Dollar sowie die geplante Fusion der beiden großen Generikahersteller Mallinckrodt und Endo im Wert von 6,7 Milliarden Dollar.
Darüber hinaus gibt es seit Jahresstart zwei wichtige Lizenzvereinbarungen zwischen großen Pharmaunternehmen und kleinen Biotech-Unternehmen. Roche kooperiert mit Zealand Pharma, um das Amylin-Analogon Petrelintide für 5,3 Milliarden Dollar gemeinsam zu entwickeln und zu vermarkten. Abbvie hat zudem ein Amylin-Analogon in einem früheren Entwicklungsstadium von Gubra für 2,2 Milliarden Dollar lizenziert. „Da dies einen anderen Wirkmechanismus aufweist als die derzeit vermarkteten GLP-1-Agonisten wie Wegovy von Novo Nordisk, sehen wir in den Amylin-Analoga das Potenzial, eine wichtige neue Medikamentenklasse in der Behandlung von Fettleibigkeit zu werden“, erklärt Marcel Fritsch, Leiter Healthcare Fonds und Mandate bei Bellevue Asset Management.
Ein Trend, der anhalten wird. Denn laut Unternehmensberatung PwC planen immerhin 86 Prozent der CEOs der Gesundheitsbranche, die in den letzten drei Jahren eine bedeutende Akquisition getätigt haben, in den nächsten drei Jahren wieder eine oder mehrere Übernahmen. Große Medizintechnikunternehmen nutzen Übernahmen von innovativen, schnell wachsenden Firmen, um ihr Umsatzwachstum zu beschleunigen und ihre Vertriebsstrukturen zu optimieren. Insgesamt gab es 2024 insgesamt 48 M&A-Transaktionen im Medizintechniksektor mit einem Gesamtvolumen von 21 Milliarden US-Dollar. 2025 dürften die M&A-Aktivitäten auch in der Medizintechnik weiter zunehmen, unterstützt durch ein günstigeres regulatorisches Umfeld und gute Wachstumsraten.
In der Biopharmabranche wiederum wächst der Druck, zu kooperieren, zu akquirieren und zu fusionieren, speziell um das Austrocknen der eigenen Medikamenten-Pipeline zu verhindern. So sind in den nächsten fünf Jahren in der biopharmazeutischen Industrie Umsätze in der Höhe von 250 Milliarden US-Dollar in Gefahr, da Patente auslaufen, die ersetzt werden müssen – bis 2035 könnte sich dieser Wert sogar auf 400 Milliarden US-Dollar verdoppeln.
Fusionen und Übernahmen sind hierfür bei allen großen Playern der bevorzugte Lösungsweg, um dieses Problem zu lösen. 2023 stammte ein Drittel des Umsatzes der Top 25 Biopharmaunternehmen aus früheren Übernahmen. Denn durch den Erwerb neuer Produkte und die Nutzung etablierter Vertriebsplattformen können große biopharmazeutische Unternehmen erheblichen Wert generieren. „M&A wirken als Kapitalmultiplikator, indem sie Liquidität von großen Unternehmen freisetzen und in kleinere Innovationstreiber lenken,“ sagt Marcel Fritsch. Und mit rund 1,3 Billionen US-Dollar an M&A-Kapital verfügen die großen biopharmazeutischen Unternehmen über ausreichende Mittel für Übernahmen. Dies wird unterstützt durch die starken Bilanzen der Unternehmen und die Möglichkeit der Fremdfinanzierung der Deals dank weltweit gesunkener Zinsen. Last but not least wird unter der neuen Trump-Administration eine unternehmensfreundliche Federal Trade Commission (FTC) erwartet.
Fazit: Investoren können vom M&A-Aufschwung in der Gesundheitsbranche profitieren, indem sie auf aktiv verwaltete, diversifizierte Portfolios setzen, die auf die attraktivsten Titel des Sektors ausgerichtet sind. Hier bietet Bellevue eine breite Palette an passenden Investmentlösungen an.
Bellevue ist ein spezialisierter Asset Manager mit den Kernkompetenzen Healthcare-Strategien, alternative und traditionelle Anlagestrategien, der an der SIX Swiss Exchange notiert ist. Gegründet 1993, generiert Bellevue als Haus der Anlageideen mit rund 90 Mitarbeitenden attraktive Anlageperformances und somit Mehrwert für Kunden sowie Aktionäre. Per 31. Dezember 2024 verwaltete Bellevue Kundenvermögen in Höhe von CHF 5.8 Mrd.
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