WisdomTree Monats-Rohstoffbericht: Rohstoffmärkte im Aufwärtstrend

WisdomTree Monats-Rohstoffbericht: Rohstoffmärkte im Aufwärtstrend
Marktrückblick

Die Rohstoffmärkte befinden sich in Bewegung. Jede der großen Rohstoffgruppen - Edelmetalle, Industriemetalle, Energie und sogar der Agrarsektor - verzeichneten im vergangenen Monat Gewinne. Zyklische und defensive Rohstoffanlagen stiegen in der parallel verlaufenden Konjunkturerholung.

28.07.2020 | 12:14 Uhr

Von Nitesh Shah und Mobeen Tahir

Berichtszeitraum: 17. Juni bis 17. Juli 2020        

Eine wirtschaftliche Erholung scheint in Bewegung zu sein. Wir halten eine so genannte "V-förmige" Konjunkturbelebung für unwahrscheinlich. Angesichts der Tatsache, dass das Angebot vieler Rohstoffe durch die COVID-19-Krise und die Methoden zur Eindämmung ihrer Ausbreitung behindert wird, sieht das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage nicht annähernd so schlecht aus, wie man es von einer Wirtschaftskrise dieses Ausmaßes erwarten würde.

Der Bloomberg-Subindex für Industriemetalle liegt nach einer stetigen Erholung seit März 2020 nur zwei Prozent unter dem Stand zu Beginn des Jahres. Die Furcht vor Angebotsverlusten aufgrund von COVID-19 scheint im Bereich der Industriemetalle am akutesten zu sein. Platin, Palladium und Silber - alles industriell genutzte Metalle - scheinen ebenfalls von diesem Phänomen zu profitieren.

Da der Aufschwung von der Furcht vor Fehlstarts überschattet ist und aufgrund der Staatsschulden und der Spitzenwerte bei den Virenfällen (und der damit verbundenen Umkehrung der Lockdown-Entspannung) nicht nachhaltig ist, überrascht es nicht, dass die Anleger ihre Einsätze weiterhin mit Allokationen in defensiven Anlagen absichern. Gold und Staatsanleihen scheinen dafür prädestiniert zu sein. Ersteres stieg im vergangenen Monat um weitere 4,7 Prozent. Verspätet hatte sich Silber im Windschatten von Gold bewegt und stieg in den letzten drei Monaten um 28 Prozent.

Es scheint, dass der Markt auch eine ökologische Erholung erwartet. Der Preis für Kohlenstoff-Futures ist im vergangenen Monat um 22 Prozent gestiegen, da die wirtschaftliche Aktivität wieder angezogen hat und die politischen Entscheidungsträger (zumindest in Europa) nicht vor ihren Umweltzielen zu kapitulieren scheinen. Ein grüner Aufschwung könnte auch Platin und Palladium zugutekommen. Denn beide sind Schlüsselmetalle, die in Fahrzeugen verwendet werden, um schädliche Gasemissionen in sicherere umzuwandeln; Nickel in Kathoden, die in Batterien von Elektrofahrzeugen verwendet werden; und Silber, das für Solarpaneele verwendet wird.

Die Tatsache, dass die Autoverkäufe in China stark angestiegen sind und in den USA und Europa anscheinend ihren Rückgang gestoppt haben, wird wahrscheinlich helfen. Laut Angaben der Internationalen Energieagentur erreichten die Verkäufe von Elektroautos in den ersten vier Monaten des Jahres 2020 in den größten europäischen Automärkten Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien mehr als 145 000 Stück, etwa 90 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Das ist ein gutes Zeichen für Metalle in der Batterie-Wertschöpfungskette wie beispielsweise Nickel und Kupfer.

 

Ergebnisse nach Sektoren


Öl

Die Beschränkung des Angebots und die Rückkehr der Nachfrage haben dazu beigetragen, dass sich die Ölmärkte in den vergangenen zwei Monaten kräftig erholt haben. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Markt für das Gesamtjahr im Überschuss bleiben wird. Der gegenwärtige Optimismus beruht darauf, dass das fragile Geschäft der OPEC Plus (die Organisation Erdöl exportierender Länder und ihre Partner) intakt bleibt.

Agrarrohstoffe

Bei den Agrarrohstoffen ist die Lage wiederum gemischt zu beurteilen. Seit ihrem starken Rückgang im März sind nunmehr allgemeine Anzeichen einer Verbesserung zu konstatieren. Der scharfe Kontrast zwischen dem Schicksal von Zucker und Kaffee im vergangenen Monat unterstreicht jedoch den eigenwilligen Charakter dieses Rohstoffkorbes.

Gold

Angesichts der anhaltenden Nachfrage sicherer Häfen bleibt Gold weiterhin in der Gunst der Anleger. Es legte im Verlauf dieses Jahres stark zu, da Anleger sich gegen die vorherrschende wirtschaftliche Unsicherheit absichern wollten. Warnungen vor wirtschaftlichen Herausforderungen durch die US-Notenbank und neue Infektionsdaten ließen die Nachfrage nach Gold wieder ansteigen, nachdem der Preis für das Edelmetall in der ersten Juniwoche leicht gefallen war. 

Industriemetalle

Industriemetalle leiten eine zyklische Erholung ein und freuten sich einen Monat lang über das Gesamtbild, als die wirtschaftliche Aktivität weltweit allmählich wieder zunahm.
 

Den vollständigen Bericht finden Sie hier im PDF-Format.


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