Moventum: Zollstreit drückt die Kurse

Marktrückblick

Das Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und politischen Interessen hält die Kapitalmärkte weiterhin auf Trab. Alle Aktienmärkte entwickelten sich negativ. Die Angst eines Handelskrieges scheint die USA doch nicht komplett kalt zu lassen.

28.06.2018 | 10:18 Uhr

Das Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und politischen Interessen hält die Kapitalmärkte weiterhin auf Trab. Neben der EU und China erheben nun auch weitere Länder Zölle auf US-amerikanische Produkte. Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Juni deuteten in der Eurozone, in Deutschland und Frankreich indes eine Stabilisierung bei der Wirtschaftsstimmung an. Entgegen der Marktmeinung verbesserte sich für die Eurozone der Wert im Servicesektor gegenüber Mai. Der entsprechende Index stieg von 53,8 Punkten auf 55,0 Punkte. Im Industriebereich gab der Index auf ein Niveau von 55,0 Punkten im Vergleich zu 55,5 Punkten nach. Die Daten für Deutschland und Frankreich bestätigten das Bild der Eurozone, denn auch hier stieg jeweils der Index im Servicesektor, während der Industriesektor schwächelte. Am vergangenen Donnerstag wurden die Zinsentscheidungen von SNB, Norges Bank und BoE veröffentlicht. Die SNB belässt ihre Geldpolitik unverändert expansiv mit einem Zins von -0,75 Prozent. Die Norges Bank und die BoE belassen ihre Geldpolitik ebenfalls unverändert. Der Leitzins beträgt weiterhin je 0,5 Prozent. Alle Entscheidungen waren so von den Marktteilnehmern erwartet worden. Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die Fed in Philadelphia ihren gleichnamigen Index. Dieser verlor im Juni überraschend stark 14,5 Punkte und steht damit auf 19,9 Punkten. Experten hatten den Index in einer Region von 28 Punkten erwartet, aber die Angst eines Handelskrieges scheint die USA doch nicht komplett kalt zu lassen.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent erholte sich deutlich um mehr als zwei US-Dollar und notierte auf einem neuen Schlusskurs von 75,55 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar schloss im Vergleich zur Vorwoche auf demselben Niveau von 1,16 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro 0,36 Prozent.

In der vergangenen Handelswoche entwickelten sich alle Aktienmärkte negativ. Aus Sicht des Euro-Anlegers schnitt der europäische Aktienmarkt am besten ab, gefolgt vom US-amerikanischen und dem japanischen Aktienmarkt als Schlusslicht. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone schlechter, während Titel aus den Industrienationen weniger verloren als diejenigen aus den Emerging Markets. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Energie, Öl/Gas und nicht-zyklische Güter am besten. Eine stark ausgeprägte Underperformance zeigten die Bereiche Industrie, IT und zyklische-Güter auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Versorger, Energie und nicht-zyklische Güter zu den größten Gewinnern, während Aktien aus den Bereichen Finanzen, Rohstoffe und Industrie eine Underperformance gegenüber dem breiten Markt aufwiesen. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA besser ab. In Europa zeigte sich ein umgekehrtes Bild, Small Caps schnitten schlechter ab als ihre Pendants. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelten sich in Europa und den USA Value-Titel besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hartwährungsanleihen aus den Schwellenländern mit einem Plus von 26 Basispunkten am besten. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating notierten ebenfalls leicht im Plus. Anleihen mit kurzer Duration gaben weniger nach als Euro-Staatsanleihen. Das Schlusslicht waren Hochzinsanleihen.


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