ETF Securities: Gold - attraktive Absicherung gegen einen Handelkrieg

Der Optimismus der Anleger ist trotz der Gefahr eines Handelskriegs groß. Dennoch investierten Anleger erstmals wieder verstärkt in Gold, das als Versicherung gegen unerwünschte Ereignisse attraktiv ist.

14.03.2018 | 12:30 Uhr

Die Zuflüsse in Industriemetallkörbe (A0SVX7) in Höhe von 9 Mio. USD unterstreichen den zyklischen Optimismus der Anleger, die die Gefahr eines Handelskriegs zu ignorieren scheinen. Die ETP-Anleger blieben in der letzten Woche gelassen, obwohl die Trump-Administration Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte einführte und die Basismetallpreise fielen. Immerhin könnten die Zölle das aus China kommende Metallangebot verknappen und sogar zu Preissteigerungen führen. Eine Kürzung der chinesischen Überproduktion wäre also durchaus willkommen. China, das bereits Versuche unternimmt, seine Stahl- und Aluminiumkapazitäten abzubauen, dürfte seine Bemühungen weiter verstärken. Die Auswirkungen auf den allgemeinen Rohstoffkomplex hingegen werden im Großen und Ganzen von den Reaktionen der anderen Länder abhängen. Wenn ein Handelskrieg ausbricht, in dem Gleiches mit Gleichem vergolten wird, könnte der internationale Handel Schaden nehmen. Für viele Länder käme dies dem Beginn eines wirtschaftlichen Abschwungs gleich, der zyklischen Werte in Mitleidenschaft ziehen könnte. Zum Ende der Woche hin schlugen die USA versöhnlichere Töne an. Die anderen Länder nahmen wohl von drastischen Gegenmaßnahmen Abstand, was das Risiko einer schweren Eskalation bis hin zu einem offenen Handelskrieg minderte.

Bei Gold-ETPs (A0LP78) kam es mit 14,5 Mio. USD zu den ersten nennenswerten Zuflüssen seit sechs Wochen. Die steigenden Treasury-Renditen und die vorübergehend nachlassende Dollar-Schwäche hatten Gold in der letzten Zeit etwas an Attraktivität genommen. Seine Rolle als Versicherung gegen unerwünschte Ereignisse macht Gold für Anleger attraktiv, die sich sorgen, es könne angesichts der geopolitischen Verwicklungen ungemütlich werden. Während die Anleger also ihre Positionen in zyklischen Werten aufstockten (siehe oben), sicherten sie sich gegen den drohenden Ausbruch eines Handelskriegs ab, indem sie ihre Allokationen in Gold anhoben.

Zuflüsse in Short-USD-ETPs in Höhe von 15,9 Mio. USD. Die Mittelflüsse der vergangenen Woche schienen anzudeuten, dass sich die Anleger gegen eine Atempause der US-Dollar-Schwäche positionierten. Der Großteil der Mittel floss in Long-Yen-ETPs, aber auch Long-GBP- und Long-Euro-ETPS zählten zu den Nutznießern.

Nach Rally bei Kakao (A0KRJT) kommt es zu Gewinnmitnahmen. Zwischen August 2016 und Mai 2017 verzeichneten Kakao-ETPs (A0KRJT) Zuflüsse in Höhe von beinahe 84 Mio. USD, als die Preise im selben Zeitraum fast 45 Prozent einbüßten. Damals schienen sich die Anleger auf Schnäppchenjagd zu befinden. Nun da die Kakaopreise wieder steigen (+35 Prozent seit Dezember 2017), ziehen viele Anleger Gewinnmitnahmen in Erwägung. In der letzten Woche beschleunigten sich die wöchentlichen Abflüsse auf einen Höchststand von 18,9 Mio. USD, da die Preise allein in dieser Woche um 6,6 Prozent zulegten. Die International Cocoa Organisation (ICCO) hatte zuvor bekannt gegeben, sie rechne in diesem Jahr mit einem geringeren Produktionsüberschuss als im Vorjahr, und sogar den Bestandsüberhang des letzten Jahres nach unten korrigiert. Der Cacao-swollen-shoot-Virus, der in der Elfenbeinküste, dem weltgrößten Kakaoproduzenten, zu finden ist, könnte die Produktionskapazitäten der Region in den kommenden Jahren einschränken, da Plantagenprogramme zur Verringerung seiner Ausbreitung notwendig sind. Der Kakaopreis hat bereits reagiert. 

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