Moventum: Italien–Krise belastet den europäischen Markt

Bild: pixabay/FR
Marktrückblick

Während in den USA die ökonomischen Daten einen anhaltend positiven Eindruck vermitteln, litt in der vergangenen Handelswoche die Stimmung in Europa weiter.

01.06.2018 | 09:09 Uhr

Während in den USA die ökonomischen Daten einen anhaltend positiven Eindruck vermitteln, litt in der vergangenen Handelswoche die Stimmung in Europa weiter. Grund dafür sind drohende Handelsbeschränkungen und eine befürchtete Neuauflage der Eurokrise angesichts der Entwicklungen in Italien. So wurden auf europäischer Ebene die Einkaufsmanagerindikatoren für den Bereich Dienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Obwohl von einer Stabilisierung ausgegangen wurde, verzeichneten die Ergebnisse einen weiteren Rückgang. Für Deutschland wurden die Zahlen des BIP-Wachstums im 1. Quartal veröffentlicht. Diese entwickelten sich mit 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal genau wie erwartet, allerdings hat sich die Wachstumsdynamik damit zuletzt abgekühlt. Beim ifo Geschäftsklima wurde der Abwärtstrend hingegen gestoppt. Der Index blieb im Mai unverändert. Zuletzt war er fünf Monate in Folge gefallen und wehrte sich somit gegen die weiter fallende Konsensschätzung. Die ifo-Erwartungen rangieren aktuell bei 98,5 Punkten. In den USA wurden derweil Daten zum Konsumentenvertrauen veröffentlicht. Der Index gab im Mai gegenüber dem Vormonat nach. Dies lag leicht unter den Erwartungen der Experten. Nichtsdestotrotz sind die Amerikaner/-innen mit Blick auf die eigene Wirtschaft weiterhin optimistisch. Denn Löhne steigen weiter, Neueinstellungen befinden sich auf Rekordhoch und die Arbeitslosenzahlen bewegen sich auf Rekordtief. Die FED hält demnach ein kurzfristiges Überschießen des Inflationsziels für angemessen. Zudem rechnen viele FED-Offizielle mit einer baldigen Zinserhöhung, wodurch die Zinserhöhungserwartungen für Juni stabil blieben. Insgesamt preist der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 90 Prozent eine Erhöhung im Juni ein.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent fiel um etwas mehr als zwei US Dollar und schloss auf einem Niveau von 76,44 US-Dollar je Barrel. Der US Dollar legte gegenüber dem Euro um knapp 1 Prozent weiter zu und steht nun bei 1,17 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen gab der Euro um 2,3 Prozent nach.

Aus Sicht des Euro-Anlegers schnitt der US- amerikanische Aktienmarkt am besten ab. Negativ entwickelte sich hingegen der japanische und europäische Aktienmarkt. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone schwächer. Titel aus den Industrienationen entwickelten sich schwächer als diejenigen aus den Emerging Markets. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren IT, nicht-zyklische Güter und Telekom am besten. Eine ausgeprägte Underperformance zeigten hingegen die Bereiche Versorger, Energie und Öl/Gas auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Versorger, IT und zyklische Güter zu den größten Gewinnern. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA schlechter ab, in Europa dagegen besser. Hinsichtlich der Investmentstile "Value" und "Growth" entwickelten sich in Europa, als auch in den USA Growth-Titel besser.

Im Rentenbereich mussten Hochzinsanleihen und Anleihen mit kurzer Duration eine leicht negative Entwicklung verkraften. Am besten schnitten Hartwährungsanleihen aus den Schwellenländern ab. Es folgte eine leicht positive Entwicklung von Euro-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit IG Rating

Diesen Beitrag teilen: