Moventum: Erste erkennbare Ängste vor einem eskalierenden Handelskrieg

Foto: pixabay.de
Marktrückblick

Die Risiken für den globalen Handel haben durch die Einführung von Importzöllen durch die USA und die entsprechenden Gegenmaßnahmen der EU bzw. Chinas deutlich zugenommen. Je länger die Handelsrestriktionen anhalten oder sogar noch ausgeweitet werden, umso schwerwiegender werden die Folgen ausfallen.

05.07.2018 | 10:19 Uhr

Die Risiken für den globalen Handel haben durch die Einführung von Importzöllen durch die USA und die entsprechenden Gegenmaßnahmen der EU bzw. Chinas deutlich zugenommen. Je länger die Handelsrestriktionen anhalten oder sogar noch ausgeweitet werden, umso schwerwiegender werden die Folgen ausfallen. In der vergangenen Woche zeugten die fundamentalen Daten aber von einer grundsätzlich robusten Konjunktur. Daten zu Deutschland gab es bereits am Anfang der Woche in Form von ifo-Daten: Der ifo-Geschäftsklimaindex konnte zwar die Erwartungen der Analysten erfüllen, lag aber niedriger als im Vormonat. Die aktuelle Lage wurde schwächer eingeschätzt, die Geschäftserwartungen blieben hingegen stabil. Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe trübte sich die Stimmung ein. Auf europäischer Ebene standen Veröffentlichungen zu den vorläufigen Inflationswerten auf der Agenda. Die Verbraucherpreise sind im Juni über die von der EZB angestrebte Marke von knapp zwei Prozent gesprungen. Die Woche endete mit Daten zum Konsumentenvertrauen aus Michigan. Der dort ansässige Universitätsindex (UoM) verringerte sich auf 98,2 Punkte für den Monat Juni gegenüber 99,3 Punkten aus der Vorperiode. Laut UoM handelt es sich bei dem Rückgang um die ersten erkennbaren Ängste eines eskalierenden Handelskrieges für die amerikanische Volkswirtschaft.

Der Preis für ein Barrel Öl  der Sorte Brent setzte seinen Anstieg aus der Vorwoche deutlich fort und notierte auf einem Niveau von 79,18 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar gab gegenüber dem Euro um 0,32 Prozent nach und schloss im Vergleich zur Vorwoche auf einem Niveau von 1,16 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro 1,10 Prozent. 

In der vergangenen Handelswoche entwickelten sich alle Aktienmärkte deutlich negativ. Aus Sicht des Euro-Anlegers schnitt der europäische Aktienmarkt am besten ab, gefolgt vom US-amerikanischen und japanischen Aktienmarkt. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone schlechter. Titel aus den Industrienationen verloren weniger als diejenigen aus den Emerging Markets. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Versorger, nicht-zyklische Güter und  Öl/Gas am besten. Eine stark ausgeprägte Underperformance zeigten hingegen die Bereiche Telekom, zyklische Güter und IT auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Versorger, Telekom und Energie zu den größten Gewinnern, während Aktien aus den Bereichen zyklische Güter, Finanzen und IT eine Underperformance gegenüber dem breiten Markt aufwiesen. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps sowohl in den USA als auch in Europa schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile Valueund Growthentwickelten sich in den USA Value-Titel besser. In Europa entwickelten sich die beiden Investmentstile identisch. 

Der Rentenbereich entwickelte sich wie in der Vorwoche gemischt, wobei sich Euro-Staatsanleihen am besten entwickelten und positiv abschnitten. Eine negative Wertentwicklung wiesen Unternehmensanleihen mit Investment-Grade Rating, Hart- und Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern sowie Hochzinsanleihen auf.

Den vollständigen Marktkommentar können Sie hier downloaden.


Diesen Beitrag teilen: