Moventum: US-Wirtschaft gewinnt weiter an Stärke

Marktrückblick

Der vereinbarte Waffenstillstand im Handelsstreit zwischen den USA und der EU sorgte für ein Aufatmen an den Märkten. Inwieweit dieser „Deal“ mit Donald Trump jedoch Bestand haben wird, muss sich erst noch zeigen.

01.08.2018 | 13:41 Uhr

Der vereinbarte Waffenstillstand im Handelsstreit zwischen den USA und der EU sorgte für ein Aufatmen an den Märkten. Inwieweit dieser „Deal“ mit Donald Trump jedoch Bestand haben wird, muss sich erst noch zeigen. An der Datenfront stand die Entwicklung der US-Wirtschaftsleistung im Fokus der Marktteilnehmer. Seit vier Jahren legte das BIP in den USA während eines Quartals wieder um mehr als 4,0 Prozent zu, genauer gesagt waren es laut erster Schätzung 4,1 Prozent (ann.). Für das 2. Halbjahr 2018 zeichnet sich jedoch bereits eine Normalisierung des Expansionstempos ab. Die Konjunkturbarometer der Eurozone fielen hingegen im Juli uneinheitlich aus und vermittelten auf den ersten Blick keine klare Botschaft. Der Industrie-PMI sorgte für eine positive Überraschung. Nach sechs Rückgängen in Folge kam es wieder zu einem kleinen Anstieg. Auf Länderebene stach Deutschland positiv hervor, indem sich der Composite-PMI entgegen dem Trend zum zweiten Mal in Folge verbesserte. Der französische Index verlor dagegen im Einklang mit der Eurozone an Niveau. Für den ifo-Geschäftsklimaindex halten sich auf den ersten Blick positive und negative Tendenzen die Waage. So hat sich das ifo-Barometer nach sechs Rückgängen in den vergangenen sieben Monaten im laufenden Monat gut geschlagen. Positive Signale kamen hierbei aus dem Bauhauptgewerbe, während sich im verarbeitenden Gewerbe die Stimmung eintrübte. Die Erwartungen an die jüngste EZB-Sitzung waren von vornherein nicht allzu groß. Die Botschaft eines sanften Ausstiegs aus der ultraexpansiven Geldpolitik bekräftigte Mario Draghi nachhaltig.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent erholte sich gegenüber der Vorwoche um etwas mehr als anderthalb US-Dollar und notierte auf einem Niveau von 74,71 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar erholte sich gegenüber dem Euro um 0,47 Prozent und schloss im Vergleich zur Vorwoche auf einem Niveau von 1,17 EUR/USD. Der japanische Yen erholte sich ebenfalls und legte zum Euro 1,25 Prozent zu.

In diesem Marktumfeld entwickelten sich die Aktienmärkte in Summe positiv. Während aus Sicht des Euro-Anlegers der japanische Aktienmarkt am besten abschnitt, folgten ihm der europäische Aktienmarkt und dahinter der amerikanische. In Europa gab es keinen Unterschied in der Entwicklung zwischen der Eurozone und dem europäischen Aktienmarkt als Ganzes. Titel aus den Industrienationen entwickelten sich gegenüber den Emerging Markets etwas schlechter. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich Telekom, Rohstoffe und Finanzen am besten. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche zyklischer Konsum, Versorger und IT. In den USA gehörten die Sektoren Energie, Industrie und Finanzen zu den größten Gewinnern, während die Bereiche Versorger, zyklischer Konsum und IT eine Underperformance gegenüber dem breiten Markt aufwiesen. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps sowohl in den USA als auch in Europa schlechter ab. Hinsichtlich „Value“ und „Growth“ entwickelten sich in den USA und Europa Value-Titel besser als ihre Pendants.

Der Rentenbereich entwickelte sich unterschiedlich, wobei Hart- und Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern, Hochzinsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating moderat positiv abschnitten. Euro-Staatsanleihen entwickelten sich leicht negativ.

Den vollständigen Marktkommentar von Michael Jensen, Executive Vice President von Moventum, können Sie hier herunterladen.


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