Moventum: Staatsanleihen als sicherer Hafen gesucht

Marktkommentar

Im Rentenbereich waren vergangene Woche vor allem Staatsanleihen als sicherer Hafen gesucht.

21.08.2019 | 12:35 Uhr

Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating wiesen hingegen nur ein kleines Plus auf und Hochzinsanleihen mussten Verluste in Kauf nehmen. Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern verloren überdurchschnittlich.

Marktrückblick

Neben News zum Handelsstreit zwischen den USA und China waren es vor allem Rezessionsängste, die die Märkte in der vergangenen Handelswoche bewegten. In Deutschland fiel das BIP im zweiten Quartal wie erwartet um 0,1 Prozent, womit Deutschland am Rande einer Rezession steht. Negativ wirkte insbesondere der Außenhandel, während die privaten und staatlichen Konsumausgaben ordentlich zulegten.

In China schwächte sich die Wirtschaft derweil ebenfalls weiter ab. So wuchs die Industrieproduktion im Juli nur noch um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während es im Vormonat noch 6,3 Prozent waren. In Richtung Rezession deutete auch die Inversion der US-amerikanischen Zinskurve. So waren erstmals seit 2007 die Zinsen für zweijährige Papiere wieder höher als für zehnjährige Papiere. Auch das Konsumentenvertrauen in den USA fiel deutlicher als erwartet – und zwar von 98,4 Punkte auf 92,1. Mit einem Wert von -0,2 Prozent enttäuschte auch die Industrieproduktion in den USA.

Einen Hoffnungsschimmer lieferte jedoch weiterhin der US-Konsument. Die Einzelhandelsumsätze im Juli stiegen stärker als erwartet (+0,7 Prozent). Ohne die volatile Transportkomponente lag der Zuwachs sogar bei einem Prozent. Für etwas Erleichterung sorgte zudem eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, einen Teil der für September angekündigten neuen Zölle auf Importe aus China vorerst zu verschieben.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent blieb im Berichtszeitraum nahezu konstant und schloss auf einem Niveau von 58,64 US-Dollar. Der US-Dollar wertete gegenüber dem Euro um 0,87 Prozent auf. Der japanische Yen konnte gegenüber dem Euro um 0,18 Prozent zulegen.

In diesem volatilen Aktienmarktumfeld wiesen US-Aktien letztlich das geringste Minus auf, gefolgt von Titeln aus Europa und Japan. Schwellenländeraktien gaben in Summe ebenfalls nach, verloren jedoch etwas weniger als die Industriestaaten. In den USA und in Europa schnitten Growth-Aktien besser ab als ihre Value-Pendants und Small Caps mussten gegenüber Large Caps jeweils eine Underperformance in Kauf nehmen.

Auf Sektorebene hatten in den USA die Segmente nichtzyklischer Konsum, Versorger und IT die Nase vorn. Schlusslichter waren Titel aus den Sektoren Energie, Finanzen und Rohstoffe. In Europa entwickelten sich Titel aus den Bereichen Versorger, nichtzyklischer Konsum und Gesundheitswesen überdurchschnittlich. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung zeigten hingegen die Sektoren zyklischer Konsum, Rohstoffe und Energie.

Im Rentenbereich waren vor allem Staatsanleihen als sicherer Hafen gesucht. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating wiesen hingegen nur ein kleines Plus auf und Hochzinsanleihen mussten Verluste in Kauf nehmen. Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern verloren überdurchschnittlich.

Weiter informationen finden Sie unter: http://www.moventum.lu/

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