Ostrum AM: Rentenmärkte reagieren nicht mehr auf Wirtschaftsdaten

Ostrum AM: Rentenmärkte reagieren nicht mehr auf Wirtschaftsdaten
Marktkommentar

In seinem aktuellen „MyStratWeekly“ beobachtet Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, eine gewisse Trägheit bei den Renditen von Staatsanleihen.

07.07.2021 | 09:54 Uhr

Die Rentenmärkte würden überhaupt nicht mehr auf die Veröffentlichung der soliden Wirtschaftsdaten reagieren; die Rendite der 10jährigen US-Treasuries habe sich nicht in der Nähe von 1,50 % halten können.

Botte: „Die 10-jährige US-Rendite sank nach der Veröffentlichung der Beschäftigungsstatistik sogar auf 1,44 %. Die deutliche Abflachung der Bewegung deutet darauf hin, dass die Verknappung der Sicherheiten seit Mitte März ein entscheidendes Element für die Richtung der Zinssätze geblieben ist. Die Inanspruchnahme der Reverse-Repo-Fazilität der Fed übersteigt inzwischen 1 Billion US-Dollar. Die Fähigkeit des Marktes, diese Titel zu absorbieren, stellt für die Fed eine wichtige Information dar, bevor sie mit einer schrittweisen Reduzierung ihrer Asset-Käufe beginnt: Die Überschussliquidität ist so groß, dass der Markt es vorzieht, Bargeld an die Federal Reserve zurückzugeben.

In der Eurozone hält die Beschleunigung der PEPP-Käufe und die Stabilisierung der Inflation die Anleiherenditen in Schach. Die EU nahm insgesamt 15 Mrd. € über zwei Tranchen mit 5 und 30 Jahren auf, was bei den Investoren erneut auf große Nachfrage stieß; sie hat damit 35 der für dieses Jahr erwarteten 80 Mrd. € emittiert. Weitere Emissionen (7 Jahre, 20 Jahre oder 15 Jahre) werden im Juli erwartet. Die EZB unterstützt den Anstieg der Emissionstätigkeit, indem sie ihre wöchentlichen Käufe letzte Woche auf 24 Mrd. € weiter beschleunigte.“

Das vollständige „MyStratWeekly“ der Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers finden Sie hier im englischen Original als PDF.

Das Thema der Woche widmet sich dem Investitionsprogramm für Infrastruktur in den USA.

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