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Ostrum AM: Divergenz zwischen negativem Sentiment und robusten Wirtschaftsdaten lässt auf milde Rezession hoffen

Ostrum AM: Divergenz zwischen negativem Sentiment und robusten Wirtschaftsdaten lässt auf milde Rezession hoffen
Marktkommentar

Auf eine ungewöhnliche Divergenz zwischen dem Sentiment und der wirtschaftlichen Realität verweist Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, in seinem aktuellen „MyStratWeekly“.

09.11.2022 | 08:13 Uhr

Während "weiche" Daten wie etwa Umfragen Besorgnis erregende Signale sendeten, würden "harte" Daten (BIP, Industrieproduktion, Beschäftigung usw.) sehr robust ausfallen. Insbesondere würden die Unternehmen weiterhin Entscheidungen treffen, die sie für die Schaffung von Arbeitsplätzen oder Investitionen in der Zukunft verpflichten.

Botte: „Zwar scheint am Ende des Jahres eine Rezession nur schwer zu vermeiden zu sein. Glaubt man aber dem derzeitigen Verhalten der Unternehmen, könnte sie moderat ausfallen.

Die Arbeitslosenquote in der Eurozone lag im September bei 6,6 % und damit auf einem historischen Tiefstand. Mehr als ein Viertel der befragten europäischen Unternehmen gibt in einer Eurostat-Umfrage an, dass der Grund, warum sie ihre Produktion nicht erhöhen, der Mangel an Arbeitskräften ist. Die Bereitschaft, Arbeitsplätze zu schaffen, ist also nach wie vor vorhanden.

Auch in den USA ist der jüngste Arbeitsmarktbericht trotz des von mehreren großen US-Unternehmen angekündigten Einstellungsstopps weiterhin positiv. Die Zahl der offenen Stellen hat trotz der Anzeichen für eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums wieder zugenommen. Die Zahl der US-Beschäftigten stieg im Oktober um 261.000, nachdem sie im Vormonat um 315.000 zugenommen hatte.

Die Zuflüsse in europäische Aktienfonds deuten darauf hin, dass die Anleger beginnen, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Die Bewertungen entsprechen den langfristigen Durchschnittswerten, wobei jedoch ein gewisses Risiko von Abwärtskorrekturen der Erträge besteht. Europäische Luxusaktien profitieren von der verbesserten Stimmung gegenüber China.

Der europäische und mehr noch der US-amerikanische Markt für Hochzinsanleihen zieht wieder Investoren an. Die Prognosen für die US-Ratings sind günstig für den spekulativen Markt, und die Renditenaufschläge implizieren eine beträchtliche Risikoprämie in einem Umfeld mit niedrigen Ausfallraten.“

Das vollständige „MyStratWeekly“ der Tochter von Natixis Investment Managers finden Sie im englischen Original anbei.

Das Thema der Woche liefert Daten zur eingangs festgestellten Divergenz.

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