Natixis IM: Trotz Schwäche in China - Schwellenländer bleiben interessant

Natixis IM: Trotz Schwäche in China - Schwellenländer bleiben interessant
Marktkommentar

Rückläufiges Wachstum, mehr Regulierung und eine Adjustierung des chinesischen Wirtschaftsmodells: In Reich der Mitte rücken derzeit verschieden Risiken in den Fokus der Anleger.

27.09.2021 | 12:01 Uhr

Könnten die Emerging Markets durch diese Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen werden? James Beaumont, Head of Multi Asset Porfolio Management bei Natixis Investment Managers, gibt sich optimistisch.

Der Gegenwind für die chinesische Wirtschaft ist zuletzt stärker geworden. Das Wachstumstempo lässt nach, Covid ist noch längst nicht besiegt und die Regierung versucht, über ein Mehr an Regulierung die großen Wachstumsunternehmen des Landes an die kurze Leine zu nehmen. Die Vorgänge um den Immobilienkonzern Evergrande zeigen zudem, dass auch China vor Finanzkrisen im eigenen Land nicht gefeit sein könnte. Alles in allem eine Menge besorgniserregender Nachrichten aus dem Reich der Mitte.

Und was bedeutet dies für die Schwellenländer? Die meisten von ihnen sind eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung in China verknüpft. Und auch in den großen EM-Indizes dominiert China. So war China Ende Juli 2021 mit einem Anteil von fast 35 Prozent das größte Ländergewicht im MSCI Emerging Markets Index. Mit fast 20 Prozent war China das größte Ländergewicht auch im FTSE Emerging Markets Broad Bond Index. Selbst wenn aber die Bemühungen Chinas, die Lage zu beruhigen, scheitern würden, wäre dies nicht das Ende der Schwellenländer. Denn nur, weil die Indizes von China dominiert werden, heißt das nicht, dass dies auch für aktive Portfolios gelten muss.

Für Anleger mit einem langen Zeithorizont gibt es nach wie vor überzeugende Argumente für Investitionen in die Schwellenländer. Denn die Schwellenländer gehen allmählich von der Exportproduktion zur Weiterentwicklung ihrer heimischen Märkte über. Dabei profitieren sie von steigenden Haushaltseinkommen, höherem Konsum und einer zunehmend gesünderen, besser ausgebildeten und besser vernetzten Erwerbsbevölkerung. Ein Großteil der weltweiten Mega-Citys und deren Innovations- und Wachstumspotential liegt zudem den Schwellenländern. Die Welt ist in Bewegung und mit ihr die Emerging Markets. Sicherlich wird eine enge Verbindung zwischen China und den Schwellenländern auf absehbare Zeit Bestand haben. Gleichzeitig ist jedoch der Trend zur Emanzipation vieler Schwellenländer gut erkennbar. Mittel- bis langfristig dürften daher die Entwicklungschancen trotz temporären Gegenwindes überwiegen. Aktiven Managern bietet sich vor diesem Hintergrund ein gutes Betätigungsfeld, um weiterhin selektiv Chancen zu nutzen.

Das komplette Papier von James Beaumont finden Sie hier als PDF.

Diesen Beitrag teilen: