Moventum: US-Inflation - Stärker als erwartet

Die US-amerikanische Kerninflationsrate übertraf im Januar mit einer Monatsveränderung von 0,3 Prozent die Konsensschätzung. Dies ist auf einen deutlichen Anstieg bei den Gesundheitsausgaben, Autoversicherungen, der Miete und vor allem der Preise für Kleidung zurückzuführen. Die Jahresrate blieb mit 1,8 Prozent jedoch konstant.

21.02.2018 | 12:43 Uhr

In der vergangenen Handelswoche standen die US-amerikanischen Inflationsdaten im Fokus der Anleger. Dabei übertraf die Kerninflationsrate im Januar mit einer Monatsveränderung von 0,3 Prozent die Konsensschätzung. Neben  deutlichen Anstiegen bei den Gesundheitsausgaben, Autoversicherungen und der Miete sind vor allem die Preise für Kleidung so stark gestiegen wie in 28 Jahren nicht. Die Jahresrate blieb mit 1,8 Prozent jedoch konstant. Die Veränderungen der US Einzelhandelsumsätze und der Industrieproduktion lagen für Januar indes im negativen Bereich – während jeweils von einer Steigerung ausgegangen wurde. Bei den Baubeginnen und den Baugenehmigungen zeigte sich hingegen ein äußerst positives Bild. Beide Werte konnten deutlich stärker zulegen als erwartet und erreichten damit das Niveau vor der Finanzkrise 2008. Bei den Frühindikatoren kam es hingegen zu gemischten Ergebnissen. Der Philly Fed-Index legte zu, wohingegen der Empire State-Index nachgab. In der Eurozone wurden die BIP- Veränderungen für das vierte Quartal u.a. in Deutschland und Italien veröffentlicht. Die deutsche Wirtschaftsleistung legte dabei um 0,6 Prozent zu, was jedoch das schwächste Quartal in 2017 war. Die Jahresrate erreichte damit 2,5 Prozent. Mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent lag der Anstieg der italienischen Wirtschaftsleistung unter den Erwartungen und erreichte eine Jahresrate von 1,5 Prozent. Dies ist zwar der größte Zuwachs seit sechs Jahren, jedoch liegt Italien damit weiter deutlich hinter dem EU-Durchschnitt.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte nach einem starken Vorwochenverlust wieder zu und schloss bei 64,84 US-Dollar. Der US Dollar verlor um 1,6 Prozent gegenüber dem Euro und stand Ende der vergangenen Handelswoche wieder bei über 1,24 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen legte der Euro um 0,8 Prozent zu.

In diesem Umfeld entwickelte sich für den Euro-Anleger der europäische Aktienmarkt, gefolgt von US-amerikanischen und japanischen Titeln, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone eine schwächere Entwicklung auf, wohingegen Titel aus den Emerging Markets besser abschnitten als Werte aus den Industrienationen. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Grundstoffe, Industriewerte und IT am besten. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche nicht-zyklischer Konsum, Telekom und Versorger auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren IT, Finanzen und Industrie zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche Energie, Telekom und Versorger am schwächsten. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und in den USA wiederholt besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile "Value" und "Growth" lag in Europa und in den USA das Growth-Segment abermals vorne.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und europäische Staatsanleihen. Anleihen aus den Schwellenländern schlossen die Handelswoche besser ab als europäische Staatsanleihen.

Den vollständigen Marktkommentar lesen Sie hier.

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