Moventum: Überfällige Kurskorrektur

Die teils heftigen Rückgänge der globalen Aktienmärkte werden nicht von den Fundamentaldaten bestätigt. Die finalen Ergebnisse der Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungsbereich lagen im Januar in Deutschland und der Eurozone über den ersten Schätzungen und damit klar im expansiven Bereich.

20.02.2018 | 12:23 Uhr

In der vorvergangenen Handelswoche stieg die Nervosität der Marktteilnehmer weiter an. Die globalen Aktienmärkte mussten teilweise äußerst heftige Rückgänge hinnehmen. Besonders beim Volatilitätsindex VIX kam es zur stärksten Tagesveränderung aller Zeiten. Die rasanten Kursrückgänge werden indes nicht von den Fundamentaldaten bestätigt. Die finalen Ergebnisse der Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungsbereich lagen im Januar in Deutschland und der Eurozone mit 57,3 bzw. 58,0 Punkten jeweils über den ersten Schätzungen und damit weiterhin klar im expansiven Bereich. In Deutschland musste die Industrieproduktion im Dezember einen Rückgang von 0,6 Prozent hinnehmen. Dieser relativiert sich jedoch, da der Zuwachs im November bei satten 3,1 Prozent lag. Die Auftragseingänge der Industrie legten im Dezember indes um 3,8 Prozent rasant zu, was für eine weiter anhaltende Wachstumsdynamik in Deutschland sorgen dürfte. Auch der wichtige Frühindikator des ISM für das Dienstleistungssegment in den USA kletterte von 56,0 auf 59,9 stark an und untermauerte das positive Wirtschaftsumfeld.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent verlor signifikant und notierte bei 62,79 US-Dollar. Der US-Dollar erholte sich um 1,5 Prozent gegenüber dem Euro und stand am Ende der vergangenen Handelswoche bei etwa 1,22 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro deutlich um 3,1 Prozent.

In diesem Umfeld entwickelte sich für den Euro-Anleger der US-amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt von japanischen und europäischen Titeln. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone eine schwächere Entwicklung und auch Titel aus den Emerging Markets schlossen schlechter ab als Werte aus den Industrienationen. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren zyklischer Konsum, Finanzen und Grundstoffe am besten. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche Telekom, Energie und Öl & Gas. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Versorger, Grundstoffe und IT zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche Energie, Finanzen und Telekom am schwächsten. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und in den USA besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ lag in Europa und in den USA das Growth-Segment wieder vorne.

Im Rentenbereich entwickelten sich europäische Staatsanleihen am besten. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen. Anleihen aus den Schwellenländern schlossen die Handelswoche deutlich schwächer ab als europäische Staatsanleihen.

Den vollständigen Marktkommentar "Überfällige Kurskorrektur" finden Sie hier.

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