Moventum: Trump sorgt erneut für Stirnrunzeln

Marktkommentar

Während China seine Vergeltungsmaßnahmen auf die neuesten US-amerikanischen Zölle konkretisierte, reagierte US-Präsident Trump umgehend und twitterte seinerseits neue Vergeltungsmaßnahmen in die Welt.

28.08.2019 | 15:00 Uhr

Da dies vergangene Woche nach Handelsschluss der europäischen und asiatischen Märkte geschah, waren die negativen Auswirkungen vor allem auf US-Aktien beschränkt.

Marktrückblick

Eine insgesamt positive Marktstimmung wurde erst zum Wochenausklang durch eine neue Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China wieder ins Gegenteil verkehrt. Während China seine Vergeltungsmaßnahmen auf die neuesten US-amerikanischen Zölle konkretisierte, reagierte US-Präsident Trump umgehend und twitterte seinerseits neue Vergeltungsmaßnahmen in die Welt. Da sich dies bereits nach Handelsschluss der europäischen und asiatischen Märkte vollzog, waren die negativen Auswirkungen vor allem auf US-Aktien beschränkt.

Jenseits der Handelskrieg-Rhetorik wurden in den USA Vorabschätzungen zu den Einkaufsmanagerindices von Markit veröffentlicht. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel dabei unerwartete unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten (49,9). Damit droht auch den USA die Aufnahme in den Klub der Staaten mit einer Industrie-Rezession. Der Dienstleistungs-PMI gab ebenfalls deutlich von 53 auf 50,9 Punkte nach. In Europa zeigten sich derweil in den vorläufigen Einkaufsmanagerindices erste Stimmungsaufhellungen. So stieg der PMI für das verarbeitende Gewerbe der Eurozone von 46,5 auf 47 Punkte und der Dienstleistungs-PMI von 53,2 auf 53,4 Punkte. Hinzu kamen in Deutschland verstärkte Überlegungen, durch höhere Investitionen vom Dogma der „Schwarzen Null“ abzurücken, was sich positiv auf die gesamte Wirtschaft der Eurozone auswirken könnte.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte im Berichtszeitraum knapp um einen US-Dollar zu und schloss auf einen Niveau von 59,34 US-Dollar. Der US-Dollar gab gegenüber dem Euro minimal um 0,04 Prozent nach. Der japanische Yen konnte gegenüber dem Euro um 0,37 Prozent zulegen.

Im anhaltend volatilen Aktienmarktumfeld wiesen US-Aktien letztlich eine negative Wertentwicklung auf, während europäische Aktien im Plus notierten. Der japanische Aktienmarkt verzeichnete den größten Anstieg. Schwellenländer entwickelten sich im Gegensatz zu den Industriestaaten positiv. Sowohl in den USA als auch in Europa schnitten Growth-Aktien besser ab als ihre Value-Pendants. Während in den USA Small Caps underperformten, wiesen sie in Europa eine signifikante Outperformance auf.

Auf Sektorebene hatten in den USA die Segmente nichtzyklischer Konsum, Versorger und zyklischer Konsum die Nase vorn. Schlusslichter waren Titel aus den Sektoren Rohstoffe, Telekommunikationsdienstleistungen und Gesundheit. In Europa entwickelten sich Titel aus den Bereichen zyklischer Konsum, Industrie und Gesundheit überdurchschnittlich. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung zeigten hingegen die Sektoren IT, Versorger und Finanzen.

Im Rentenbereich mussten Staatsanleihen Kursrückgänge in Kauf nehmen. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating wiesen hingegen ein kleines Plus auf und Hochzinsanleihen legten deutlich zu. Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern verloren überdurchschnittlich.

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