Moventum: Corona-Virus sorgt für Stimmungsumschwung

Moventum: Corona-Virus sorgt für Stimmungsumschwung
Marktkommentar

Die Sorge vor einer Ausweitung des Corona-Virus außerhalb Chinas sorgte für steigende Verunsicherung an den weltweiten Aktienmärkten. Hier waren Kursrückgänge zu verzeichnen, während sichere Häfen gesucht waren.

26.02.2020 | 12:40 Uhr

Von Michael Jensen, Head of Asset Management und Managing Director bei Moventum Asset Management S.A.

Marktrückblick

Den größten Verlust wies der japanische Aktienmarkt auf, gefolgt von den USA. Am geringsten fielen die Verluste in Europa aus. Die Schwellenländer entwickelten sich leicht schwächer als die Industriestaaten.

Zudem nimmt die chinesische Wirtschaft aufgrund der weiterhin bestehenden Einschränkungen nur sehr langsam wieder Fahrt auf und es wächst die Sorge vor einem Zusammenbruch der weltweiten Lieferketten. Erste Auswirkungen des Stillstands in China zeigten sich zudem in den veröffentlichten Einkaufsmanagerumfragen. In Deutschland fiel der ZEW-Index stärker als erwartet auf 8,7 Punkte. Ein geringes Minus von 0,1 Punkten auf einen Wert von 51,1 verzeichnete der Einkaufsmanagerindex für Deutschland. Einen Rückgang verzeichnete dabei der Index für das Dienstleistungsgewerbe (54,2 auf 53,3 Punkte), während der Industrieindex auf ein 13-Monats-Hoch (45,3 auf 47,8 Punkte) kletterte. In den USA überraschte derweil der Empire-State-Index mit einem deutlichen Anstieg auf 12,9 Punkte, während der Konsensus einen Rückgang auf vier Punkte erwartet hatte. Auch ein weiterer, viel beachteter regionaler Einkaufsmanagerindex, der Philly-Fed-Index, stieg deutlich von 17 auf 36,7 Punkte an. Auch hier hatte der Konsensus eigentlich mit einem Rückgang gerechnet. Erst zum Wochenausklang sorgten in den USA die Markit-Einkaufsmanagerindizes für eine kalte Dusche. Der Wert für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 50,8 Punkte, der Wert für den wichtigen Dienstleistungssektor sogar auf 49,4 und damit erstmals seit 2015 wieder unter die wichtige 50-Punkte-Marke.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte circa einen US-Dollar zu und schloss auf einem Niveau von 58,50 US-Dollar. Auf der Währungsseite gab der US-Dollar gegenüber dem Euro leicht um 0,06 Prozent nach. Mit minus 1,80 Prozent tendierte der japanische Yen gegenüber dem Euro deutlich schwächer.

In diesem Umfeld verzeichneten die globalen Aktienmärkte Kursrückgänge, während sichere Häfen gesucht waren. Den größten Verlust wies der japanische Aktienmarkt auf, gefolgt von den USA. Am geringsten fielen die Verluste in Europa aus. Die Schwellenländer entwickelten sich leicht schwächer als die Industriestaaten. Growth-Aktien verloren in den USA stärker als Value-Titel, in Europa sah das Bild umgekehrt aus. Small Caps lieferten in den USA und in Europa eine Outperformance. Auf Sektorebene dominierten in den USA die Segmente nicht-zyklischer Konsum, Versorger und Rohstoffe, während die Sektoren IT, Finanzen und Kommunikationsdienstleistungen relative Schwäche zeigten. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Am besten entwickelten sich die Sektoren Versorger, Gesundheit und Telekom. Am schlechtesten war die Entwicklung der Sektoren IT, Finanzen und Energie.

Im Rentenbereich konnten Euro-Staatsanleihen Zuwächse verzeichnen. Auch Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating legten leicht zu. Die eher aktiensensitiven Hochzinsanleihen konnten sich ebenfalls noch ins Plus retten. Hartwährungsanleihen aus den Emerging Markets entwickelten sich dank des Zinsrückgangs in den USA ebenfalls positiv.

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