Moventum: Konjunkturdynamik nimmt weiter ab

Marktkommentar

Während sich für Deutschland die Konjunkturerwartungen überraschend deutlich aufhellten, fiel die Einschätzung der konjunkturellen Lage auf den niedrigsten Stand seit knapp drei Jahren.

20.12.2018 | 10:39 Uhr

In der vergangenen Handelswoche standen die Zahlen zur US-Inflation im Fokus der Marktteilnehmer. Vor dem Hintergrund stark gefallener Energiepreise sank die Jahresrate wie erwartet von 2,5 auf 2,2 Prozent. Die Kernrate stieg hingegen auf Jahresbasis von 2,1 auf 2,2 Prozent an. Die Einzelhandelsumsätze legten im November mit 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Ebenfalls solide wuchs die Industrieproduktion. Die Daten deuten darauf hin, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungspfad weiter verfolgen wird. Ebenfalls im Fokus stand die EZB-Entscheidung, in der wie erwartet das Ende der Nettokäufe von Staatsanleihen im Euroraum beschlossen wurde. Im Rahmen der Zinspolitik hält die EZB unterdessen an der bestehenden „forward guidance“ fest, sodass keine Zinserhöhungen bis über den Sommer 2019 zu erwarten sind. Der Composite PMI sackte für die Eurozone von 52,7 auf 51,1 Punkte deutlich ab. Lediglich der Rückgang in Deutschland von 52,3 auf 52,2 Punkte fiel gering aus.

Während sich für Deutschland die Konjunkturerwartungen überraschend deutlich von minus 24,1 auf minus 17,5 Punkte aufhellten, fiel die Einschätzung der konjunkturellen Lage mit 45,3 Punkten auf den niedrigsten Stand seit knapp drei Jahren. Insgesamt spiegeln die Ergebnisse damit die Abschwächung der Konjunkturdynamik in diesem Jahr wider.

Auch im Land der Mitte zeichnete sich eine abkühlende Konjunkturdynamik weiter ab. So fiel die Jahresrate für die Industrieproduktion im November entgegen der Konsensschätzung von 5,9 auf 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2016 zurück. Die Einzelhandelsumsätze verzeichneten mit einem Rückgang um 0,5 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr den geringsten Jahreszuwachs seit Mai 2003.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent gab nach einer leichten Erholung wieder nach und steht bei 60,30 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar erholte sich leicht und schloss die Woche 0,83 Prozent höher zum Euro ab. Der japanische Yen wertete ebenfalls um 0,19 Prozent zum Euro auf.

Die globalen Aktienmärkte zeigten eine unterschiedliche Entwicklung. Während der europäische Aktienmarkt sich von der vergangenen Talfahrt erholte, verloren der amerikanische sowie japanische Aktienmarkt weiterhin an Boden. Auch die Emerging Markets verloren weiter, konnten sich jedoch etwas besser halten als die Werte aus den Industrienationen. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone besser als Gesamteuropa. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich Versorger, IT und Gesundheit am besten. Eine Underperformance zeigten dagegen zyklischer Konsum, Öl & Gas und Energie. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Versorger, Kommunikationsdienstleistung und IT zu den Gewinnern, während Aktien aus den Bereichen Industrie, Energie und Finanzen hinterherhinkten. Nebenwerte schnitten in den USA wie auch in Europa schlechter ab als Large Caps. In den USA lief „Growth“ relativ besser als „Value“. In Europa zeigte keine der beiden Stile eine Outperformance gegenüber der anderen.

Im Rentenbereich zeigte sich durchweg eine leicht positive Entwicklung ab. So lagen Unternehmensanleihen mit IG-Rating, Hochzinsanleihen, Euro-Staatsanleihen und Anleihen mit kurzer Duration im Plus.

Den vollständigen Marktkommentar können Sie hier herunterladen.

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