Moventum: Handelsrestriktionen zeigen erste Auswirkungen

Marktkommentar

Im Juni stiegen die deutschen Exporte im Vergleich zum Vormonat deutlich stärker als erwartet. Dennoch ist Vorsicht geboten, die aktuellen Zahlen zeigen auch die negativen Auswirkungen der immer stärker wirkenden Handelsrestriktionen. Der Export in die USA sank im Vergleich zum Juni vergangenen Jahres um zehn Prozent. Auch die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind seit Anfang des Jahres beachtlich eingebrochen.

18.07.2018 | 11:49 Uhr

In der vergangenen Börsenwoche zeichnete sich ab, dass der Handelskonflikt in die nächste Runde zu gehen droht. Demgegenüber stehen ein vager Brexit-Plan der britischen Regierung und eine weiterhin schwächelnde Eurozone. Die Woche begann aber mit ermutigenden Konjunkturdaten aus Deutschland. Im Juni stiegen die deutschen Exporte im Vergleich zum Vormonat um 1,8 Prozent und damit deutlich stärker als erwartet. Dennoch ist Vorsicht geboten, die aktuellen Zahlen zeigen auch die negativen Auswirkungen der immer stärker wirkenden Handelsrestriktionen. Der Export in die USA sank im Vergleich zum Juni vergangenen Jahres um 10 Prozent. Wenig begeisternd wurden am Dienstag die aktuellen ZEW-Daten aufgenommen, deren Konjunktur- ausblick weiter in den Keller rauschte. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sinken drastisch um 8,6 Punkte auf einen neuen Stand von minus 24,7 Punkte. Seit Anfang des Jahres sind die Erwartungen beachtlich eingebrochen. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage geht ebenfalls stark zurück. Dennoch beurteilte die EZB die Wachstumsaussichten des Euroraums weiter als robust. Die Wirtschaftsaktivität hat in China im 2. Quartal  ebenfalls ein wenig nach- gelassen. Die BIP-Jahresrate blieb mit 6,7 Prozent minimal hinter den Markterwartungen zurück. Anders als in China standen in den USA hauptsächlich Inflationszahlen auf der Agenda, wobei sich der Trend im Wesentlichen fortsetzte. Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent zu. Die Jahresrate kletterte auf 2,9 Prozent, den höchsten Stand seit sechs Jahren. Nach oben ging es auch für die Kerninflation. Ebenfalls auf der Agenda stand das Konsumentenvertrauen. Der Index der Universität Michigan fiel im Juli auf 97,1 Punkte, womit sich der Index leicht eintrübte.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent verlor etwas mehr als einen US-Dollar gegenüber der Vorwoche und notierte auf einem Niveau von 75,14 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar erholte sich gegenüber dem Euro um 0,77 Prozent und schloss im Vergleich zur Vorwoche auf einem Niveau von 1,17 EUR/USD. Der japanische Yen gab hingegen gegenüber dem Euro 0,98 Prozent nach.

In der vergangenen Handelswoche entwickelten sich alle Aktienmärkte durchweg positiv. Aus Sicht des Euro-Anlegers  schnitt der amerikanische Aktienmarkt am besten ab, gefolgt vom japanischen und europäischen Aktienmarkt. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone schlechter. Titel aus den Industrienationen entwickelten sich im Gegensatz zu denjenigen aus den Emerging Markets weniger positiv. In Europa entwickelten sich die Sektoren IT,  Industrie und Gesundheit am besten. Eine Under- performance zeigten hingegen die Bereiche Finanzen, Versorger und Telekom. In den USA gehörten die Sektoren IT, Industrie und nicht- zyklische Güter zu den größten Gewinnern, während die Bereiche Rohstoffe, Telekom und Versorger eine Underperformance gegenüber dem breiten Markt aufwiesen. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA schlechter und in Europa besser ab. Hinsichtlich Valueund Growthentwickelten sich in den USA und in Europa Growth-Titel besser als ihr Pendant.

Der Rentenbereich entwickelte sich über alle Segmente hinweg positiv, wobei vor allem Hartwährungsanleihen aus den Schwellenländern ein deutliches Plus verzeichnen konnten.

Den vollständigen Marktkommentar finden Sie hier.


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