Kames Capital: US-Midterm elections - dieses Mal ist anders

Stephen Jones, CIO bei Kames Capital
Marktkommentar

Die heute stattfindenden US-Halbzeitwahlen werden weltweit mit großem Interesse verfolgt. Welche Auswirkungen könnten sich durch die Wahlergebnisse auf die Märkte ergeben? Lesen Sie hier einen Kommentar von Stephen Jones, CIO bei Kames Capital.

06.11.2018 | 13:35 Uhr

"Es fällt schwer, sich an eine Reihe von US-Halbzeitwahlen zu erinnern, die weltweit so viel Interesse geweckt haben wie die, die heute stattfinden; kein Wunder angesichts des spaltenden Charakters der Trump-Präsidentschaft und des neuen politischen Ansatzes der USA gegenüber dem Rest der Welt. Diese Politik hat bereits das orthodoxe Denken bezüglich der Globalisierung und des Freihandels in Frage gestellt, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass Trump abgehakt ist. Auf der einen Seite sollte das Wahlergebnis keine Rolle spielen, denn seit 1926 haben US-Aktien in den neun Monaten nach den Halbzeitwahlen in 87% der Wahlen positive Renditen erzielt –  unabhängig davon, welche Partei gewonnen oder ob es einen Wechsel bei den Mehrheiten gegeben hat. Und doch fühlt es sich dieses Mal anders an – wie so oft in den letzten zwei Jahren.

Unsere Einschätzung zur Bewertung der Wahlen durch die Märkte ist wie folgt: Ein klarer Wahlsieg für die Republikaner (im Kongress) würde Trump erneut stärken –  gut für die USA (Wirtschaft, Märkte, Währung), aber herausfordernd für alle anderen. Wenn die Demokraten die Macht in beiden Häusern gewinnen, dann ist aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer negativen Marktreaktion zu rechnen; Trumps Politikagenda würde zu einem Halt kommen und könnte gar aufgehoben werden. Der Kongress würde Trump verantwortlich machen. Wahrscheinlich ist das beste Ergebnis ein geteilter Kongress, der die extremeren Aktionen von Trump unter Kontrolle hat, aber nicht die bisher ergriffenen Maßnahmen zurücksetzt. Viele Demokraten sind bekannt dafür, dass sie mit einem Großteil von Trumps „America First“-Handelsagenda sympathisieren, und sie werden wahrscheinlich nicht auf die führende Rolle verzichten, die Trump für die USA gefordert hat."

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