EdR AM Marktkommentar: Wie sich Populismus, Wachstum und Inflation auf die Unternehmen auswirken

Jacques-Aurélien Marcireau, Co-Head of Equities bei Edmond de Rothschild Asset Management
Marktkommentar

In den vergangenen 10 Jahren haben sich die Ungleichheiten weltweit verschärft. Dabei begünstigten laut Jacques-Aurélien Marcireau die Maßnahmen der Zentralbanken dieses zunehmende Ungleichgewicht.

07.02.2022 | 08:03 Uhr

Der Co-Head of Equities bei Edmond de Rothschild Asset Management ist überzeugt, dass der Aufstieg populistischer Bewegungen eine logische Folge dieser Entwicklung ist. Zudem sei hierdurch die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die Inflation außer Kontrolle gerät. Vor diesem Hintergrund ergibt sich nach Ansicht des Experten eine Kluft im Hinblick auf die zukünftigen Ertragsmöglichkeiten von Unternehmen.

Die jüngsten Konjunkturpakete konzentrierten sich auf die Verbraucher, aber in den letzten 10 Jahren haben sich die Ungleichheiten weltweit verschärft, wobei die Maßnahmen der Zentralbanken Menschen mit einer Vermögensgrundlage begünstigten. Diese neue Ungerechtigkeit verstärkt nur das Ungleichgewicht zwischen den ‚Nirgendwos‘, den globalisierten Eliten, und den ‚Dagebliebenen‘, die in ihren Provinzen festsitzen.

Der Aufstieg populistischer Bewegungen ist eine logische Folge. Alle Politiker, unabhängig von ihrer Partei, ihrem Land oder dem politischen System, in dem sie arbeiten, sind sich dieser Entwicklung vollkommen bewusst.

Infolgedessen ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Inflation aufgrund aggressiver, verbraucherorientierter Anreize, sei es aus ethischen Gründen, um Wähler zu gewinnen oder aus Gründen der sozialen Kontrolle, außer Kontrolle gerät, jetzt höher als die einer durch übermäßige Sparmaßnahmen verursachten Rezession.

Wenn Populismus der Bündnispartner von Wachstum und Inflation ist, müssen die Märkte die makroökonomischen Daten sowie die Gewinn- und Umsatzschätzungen für 2022 und darüber hinaus nach oben korrigieren.

Es wird zu einer Kluft zwischen Unternehmen kommen, die höhere Arbeits-, Logistik- und Rohstoffpreise leicht an die Endverbraucher weitergeben können, und Unternehmen, die von sozialen Netzwerken an den Pranger gestellt werden, was die Regierungen zum Eingreifen zwingt. Mit anderen Worten: Sollte die Inflation hoch bleiben, könnten in den kommenden Jahren einige Unternehmen Bedingungen für einen Boom erleben, während andere Unternehmen im selben Land oder Sektor je nach Positionierung, Preissetzungsmacht und Attraktivität Schwierigkeiten haben werden.


Im vollständigen Kommentar, den Sie über den nachfolgenden Button herunterladen können, geht der Experte zudem darauf ein, was diese Neuausrichtung für die Finanzmärkte bedeuten könnte und welchen Einfluss die Technologiegiganten dabei besitzen.

Den vollständigen Marktkommentar finden Sie hier als PDF.

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