Ostrum AM: Zinssenkungsphantasie der Fed bringt Finanzmärke in labiles Gleichgewicht

Marktkommentar

Die von den Marktteilnehmern erwartete Zinssenkung hält Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, für entscheidend für das aktuelle Gleichgewicht der Finanzmärkte.

27.06.2019 | 09:35 Uhr

Die Fed habe sich in eine Situation gebracht, in der die Beibehaltung des Status quo Verkäufe von Risikoaktiva auslösen könnte.

Botte: „Die Veränderung ihrer Rhetorik trieb den S&P auf neue Höchststände. Technologie-Aktien und Industriewerte mit hohem Beta entwickelten sich besser, während der Energiesektor durch höhere Ölpreise begünstigt wurde. Nicht geholfen hat die Zinssenkungsphantasie den Finanzwerten. Die Positionierung in Aktien scheint generell aber nicht exzessiv, und die anhaltenden Abflüsse aus Aktienfonds werfen die Frage nach der Nachhaltigkeit der Rallye auf.

An den US-Anleihenmärkten könnte ein bullischer Konsens auf das Risiko einer Korrektur hindeuten, aber Hedgefonds scheinen an beträchtlichen Short-Positionen festzuhalten, was wiederum zu Rückkäufen führen könnte. So ist eine neutrale Haltung bei der Duration von US-Treasuries geboten. Die Zinskurve wird steiler, da die versprochene Lockerung die 2-Jahres-Renditen unter den 10-Jahres-Renditen hält (2,03%).

Der 5y30y-Spread ist am attraktivsten, um von einer steiler werdenden Zinskurve zu profitieren; er hat sich von 25bp Ende September auf jetzt 77bp ausgeweitet. Dieser Trend müsste sich in dem Maße fortsetzen wie die Inflationserwartungen steigen. Parallel dazu könnte die aktuelle Bewertung der 30-jährigen US-Anleihen auf den Prüfstand gestellt werden, wenn die Fed das Durationsprofil ihres Portfolios im kommenden Jahren reduziert.“

Den kompletten Wochenbericht und die dazugehörigen Daten finden Sie im beiliegenden englischen Original des „Strategy Weekly“ aus dem zu Natixis Investment Managers gehörenden Hause Ostrum.

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