Moventum: US-Aktien klarer Wochengewinner

Marktkommentar

In der vergangenen Woche entwickelten sich die Aktienmärkte in verschiedene Richtungen: Aus Sicht des Euro-Anlegers schnitt der amerikanische Aktienmarkt positiv ab. Der europäische und der japanische Aktienmarkt schlossen hingegen im negativen Bereich.

08.08.2018 | 14:17 Uhr

In einer ereignisreichen Woche stand die Entwicklung des US-Arbeitsmarktes im Fokus. Das Plus bei den neu geschaffenen Stellen betrug insgesamt 157.000 statt der erwarteten 193.000. Dennoch fiel die Arbeitslosenquote von 4,0 auf 3,9 Prozent. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,7 Prozent, was der Konsensmeinung entsprach. Überraschend stark fiel jedoch der Rückgang des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA im Juli aus. Dieser büßte in der aktuellen Erhebung 2,1 Punkte auf 58,1 Punkte ein. Ebenfalls überraschend stark fiel der ISM-Index für den Dienstleistungssektor von 59,1 auf 55,7 Punkte – der größte Rückgang seit August 2016.

Die Fed beließ die Federal Funds Rate unverändert. Die Bank of Japan beließ erwartungsgemäß ihren Leitzinssatz bei -0,10 Prozent. Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung wird hier jedoch eine höhere Flexibilität zugestanden. Eine Leitzinserhöhung um 25 BP auf 0,75 Prozent stand hingegen bei der Bank of England an und war an den Kapitalmärkten erwartet worden. Das BIP-Wachstum in der Eurozone schrammte mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal im 2. Quartal 2018 knapp an der Konsenserwartung von 0,4 Prozent vorbei. Währenddessen legte der Preisdruck in der Währungsunion leicht zu. Die Jahresrate der vorläufigen Konsumentenpreise kletterte im Juli um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach oben und markierte damit den höchsten Stand seit Ende 2012. Die vorläufige Kernrate zog mit 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ebenfalls an.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent gab gegenüber der Vorwoche um etwa 0,90 Prozent nach und notierte auf einem Niveau von 74,02 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar erholte sich gegenüber dem Euro um 0,54 Prozent und schloss im Vergleich zur Vorwoche auf einem Niveau von 1,16 EUR/USD. Der japanische Yen erholte sich ebenfalls und legte zum Euro um 0,36 Prozent zu.

In diesem Marktumfeld entwickelten sich die Aktienmärkte in verschiedene Richtungen: Während aus Sicht des Euro-Anlegers der amerikanische Aktienmarkt positiv abschnitt, schlossen der europäische und der japanische Aktienmarkt im negativen Bereich. Titel aus den Industrienationen entwickelten sich gegenüber den Emerging Markets deutlich besser. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren nicht-zyklische Güter, Gesundheit und Telekom am besten. Eine Underperformance zeigten die Bereiche zyklischer Konsum, IT und Versorger. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Telekom, Gesundheit und nicht-zyklische Güter zu den größten Gewinnern, während Aktien aus den Bereichen Rohstoffe, Industrie und Energie eine Underperformance gegenüber dem breiten Markt aufwiesen. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in den USA und in Europa schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelten sich in den USA und Europa Growth-Titel besser als ihre Pendants.

Der Rentenbereich entwickelte sich gemischt, wobei Hochzinsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating moderat positiv abschnitten. Euro-Staatsanleihen, Anleihen mit kurzer Duration sowie Hart- und Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern entwickelten sich leicht negativ.

Der vollständige Moventum Marktkommentar als PDF-Dokument.

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