Moventum: Growth und USA schlagen Europa und Value

Marktkommentar

US-Aktien sollten gegenüber europäischen Werten deutlich übergewichtet sein. Diese Allokation setzt Moventum daher in seinen Portfolios auch weiterhin um.

11.04.2019 | 11:26 Uhr

„Dazu kommt, dass trotz aller Unkenrufe bei Tech-Werten im gesamten Growth-Segment noch wesentlich mehr zu erwarten ist, als bei Value-Aktien“, sagt Sascha Werner, Portfoliomanager bei Moventum AM.

„Eine signifikante Übergewichtung von US-Titeln sehen wir als Schlüssel für eine gute Performance“, sagt Sascha Werner. „In den vergangenen Monaten haben unsere Portfolios von dieser Aufstellung bereits enorm profitiert und wir erwarten, dass dies auch während des ersten Halbjahres so weitergeht.“ Die Stärke der US-Werte rührt vor allem aus den höheren Gewinnzuwachsraten und dem ungebremsten Trend zur Digitalisierung, welcher ungeachtet einer schwächeren Konjunktur anhält. Zudem hat die US-Notenbank Fed angekündigt, im Rahmen ihrer Zinspolitik nunmehr noch sensibler auf konjunkturelle Signale zu reagieren. Die Erwartung, dass die Fed in einem nächsten Schritt eine Zinssenkung vornimmt, setzt sich mehr und mehr durch. Das dürfte in jedem Fall positiv für die Märkte sein. Dazu kommt, dass die zu erwartenden Gewinnrückgänge bei einigen US-Unternehmen, für die die Effekte der Steuerreform auslaufen, bereits in den Kursen enthalten sind.

Für die US-Übergewichtung spricht ebenfalls, dass viele Unternehmen eigene Aktien zurückkaufen und damit die Kurse stützen oder sogar antreiben. Das gilt auch für zu erwartende Ankündigungen von Übernahmen oder Fusionen, die vor allem im Bereich Healthcare derzeit für viel Fantasie im Markt sorgen. „Und sollte es zu einer immerhin ja möglichen Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China kommen, könnten die Kurse noch einmal klettern“, so Werner. Umgekehrt könne eine aus heutiger Sicht nicht zu erwartende Verschärfung des Streits aber auch deutliche Kursabschläge nach sich ziehen.

„Die Stärke des US-Marktes ist aber auch eine Schwäche der europäischen Börsen“, sagt Werner. Zwar hätten sich auch die Euro-Börsen erholt. Dies sei allerdings vor allem der guten Entwicklung der US-Börsen geschuldet. „Die politische Verfassung Europas mit dem ungelösten Brexit, den längerfristig wahrscheinlich immer noch nicht ausgestandenen Problemen rund um Italien, der anstehenden Europawahl sowie die schwache konjunkturelle Lage des Kontinents lasten weiter überproportional auf den europäischen Märkten“, sagt Werner.

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