In der Eurozone lag die Steigerung der Konsumentenpreise gegenüber dem Vorjahr im Mai bei lediglich 1,2 Prozent. Die Kernrate lag ebenfalls weit unter dem Wert des Vormonats und wurde während der EZB-Pressekonferenz als „mit Sorge zu betrachten“ beschrieben.
13.06.2019 | 08:46 Uhr
Die EZB veröffentlichte auch ihre Entscheidung zum Hauptrefinanzierungs- und Einlagensatz, welche beide mit 0,0 und -0,4 Prozent unverändert blieben.
Die vergangene Woche war vor allem von der EZB-Pressekonferenz und der Einigung im Grenzstreit zwischen den USA und Mexiko geprägt. Auf der EZB-Pressekonferenz verkündete der Präsident der EZB, Mario Draghi, dass es vorerst keine Änderungen in der Geldpolitik der Eurozone geben werde. Nachdem die USA in der letzten Mai-Woche mit der Einführung von Strafzöllen auf mexikanische Güter gedroht hatten – mit dem Ziel Mexiko zu einer strikteren Kontrolle der süd- und mittelamerikanischen Migrationsbewegung zu zwingen – kam es in der vergangenen Woche zu einem Einlenken der mexikanischen Regierung.
In der Eurozone begann die vergangene Woche mit stark reduzierten Inflationskennzahlen. So lag die Steigerung der Konsumentenpreise gegenüber dem Vorjahr im Mai bei lediglich 1,2 Prozent. Die Kernrate lag mit 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr im Mai ebenfalls weit unter dem Wert des Vormonats und wurde während der EZB-Pressekonferenz als „mit Sorge zu betrachten“ beschrieben. Später in der Woche veröffentlichte die EZB ihre Entscheidung zum Hauptrefinanzierungs- und Einlagensatz, welche beide mit 0,0 und -0,4 Prozent unverändert blieben.
In den USA wurden zum Ende der Woche Arbeitsmarktstatistiken veröffentlicht, welche im besten Fall als enttäuschend bezeichnet werden können. So wurden im Mai lediglich 75.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote verblieb konstant bei 3,6 Prozent und die durchschnittlichen nominalen Stundenlöhne lagen im Mai 3,1 Prozent über dem Vorjahr.
Der Preis für Öl der Sorte Brent verbilligte sich gegenüber der Vorwoche stark um 3,54 Prozent auf 63,29 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar wertete gegenüber dem Euro um 1,71 Prozent ab, während der Yen ebenfalls um 1,21 Prozent gegenüber dem Euro abgewertet wurde.
Die globalen Aktienmärkte entwickelten
sich im Allgemeinen positiv. Europäische und amerikanische Titel
gewannen dabei im Durchschnitt mehr als asiatische. In den USA gewannen
große Unternehmen stärker an Wert als kleine Gesellschaften. Value-Titel
erwiesen sich als performancestärker als Growth-Titel, bei europäischen
Titeln war eine vergleichbare Entwicklung der Fall. In Europa wiesen
allerdings Growth-Titel höhere Wertsteigerungen auf als Value-Titel.
Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA Unternehmen aus den Bereichen Materialien, IT und Verbrauchsgüter am besten, während Unternehmen aus den Bereichen Kommunikation, Versorgung und Konsumgüter teilweise sogar negative Entwicklungen hinnehmen mussten. Anders als in den USA konnten in Europa Titel aus den Bereichen Versorger, Industrie und Konsumgüter am besten abschneiden, während Unternehmen aus den Bereichen Finanzen und Energie lediglich geringere Gewinne mitnehmen konnten.
Auf dem europäischen Rentenmarkt entwickelten sich Staatsanleihen stark positiv. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating schnitten ebenfalls positiv ab, konnten jedoch mit der Entwicklung der Staatsanleihen nicht ganz mithalten. Auch Hochzinsanleihen entwickelten sich trotz einer insgesamt positiven Entwicklung schwächer als Staatstitel. Einzig Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern schnitten überdurchschnittlich ab.
Der gesamte Marktkommentar von Moventum steht hier zum Download bereit.
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