Marktausblick

Moventum: Abverkauf an den Märkten

Die Sorge vor einer Zuspitzung der Budgetstreitigkeiten zwischen Italien und der EU sowie die wachsenden geopolitischen Risiken führten in der vergangenen Handelswoche zu einem Abverkauf.

17.10.2018 | 11:29 Uhr

Die Sorge vor einer Zuspitzung der Budgetstreitigkeiten zwischen Italien und der EU sowie die wachsenden geopolitischen Risiken führten dazu, dass es in der vergangenen Handelswoche an den Börsen weltweit zu einem Abverkauf kam. Zuvor hatte der Internationale Währungsfonds die Aussichten für die Weltwirtschaft nach unten korrigiert: Die Wachstumsraten wurden für 2018 und 2019 auf nun jeweils 3,7 Prozent festgesetzt (zuvor jeweils 3,9 Prozent).

In den USA stand die Veröffentlichung der Konsumentenpreise an. Diese verringerten sich auf Jahresbasis um 0,4 Prozentpunkte und erreichten ein neues Niveau von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Konsens 2,4 Prozent). Eine weiterhin gute Stimmung der US-Konsumenten bestätigte sich mit der Veröffentlichung des dort ansässigen Index für Konsumentenvertrauen der University of Michigan. Dieser blieb auf einem historisch sehr hohen Niveau. In der Eurozone gab es für August im Rahmen der Industrieproduktion überraschend gute Neuigkeiten: Die Industrieproduktion stieg deutlich um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Bei minus 0,8 Prozent aus dem Vormonat Juli stellt dies eine erhebliche Verbesserung dar. Die aktuellen Daten zur deutschen Industrieproduktion zeigten im August den dritten Monatsrückgang in Folge. So stand am Schluss entgegen der Konsensschätzung ein Minus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat auf dem Papier (Konsens plus 0,3 Prozent). Eine signifikante Eintrübung bei den Importen bescherte der hiesigen Wirtschaft im August ein im Vergleich zum Vormonat besseres Handelsbilanzsaldo. Damit rangierte der Handelsbilanzüberschuss unerwartet auf einem Niveau von 18,3 Mrd. nach 15,9 Mrd. EUR im Juli.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent verlor gegenüber der Vorwoche deutlich an Wert und notiert nun auf einem Niveau von 80,50 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar gab gegenüber dem Euro um 0,44 Prozent nach. Der japanische Yen verzeichnete ein Plus von 1,01 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

In diesem Umfeld entwickelten sich die globalen Aktienmärkte für den Euro-Anleger erneut gen Süden. Den geringsten Verlust verzeichnete hierbei der japanische Aktienmarkt, gefolgt von amerikanischen und europäischen Titeln. Die Industrienationen schnitten im Vergleich zu den Schwellenländern schlechter ab. In Europa entwickelte sich die Eurozone etwas schlechter. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Telekom, Basiskonsum und Versorger am besten. Eine Underperformance zeigten dagegen die Segmente Rohstoffe, Industrie und IT. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Versorger, Basiskonsum und Kommunikations-Dienstleistungen zu den Gewinnern, während Aktien aus den Bereichen Finanzen, Industrie und Rohstoffe hinterherhinkten. Small Caps schnitten in den USA, als auch in Europa schlechter ab als Large Caps. Hinsichtlich der Investmentstile schnitten in den USA „Growth“-Titel besser ab, während in Europa „Value“-Titel gefragt waren.

Im Rentenbereich zeichnete sich in den meisten Fällen eine negative Entwicklung ab. Lediglich die Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating verzeichneten ein Plus. Anleihen mit kurzer Duration sowie Euro-Staatsanleihen folgten mit einer leicht negativen Entwicklung. Das Schlusslicht bildeten die Hochzinsanleihen.

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