Moventum: Binnennachfrage treibt deutsches Wirtschaftswachstum an

Die Schulstraße, auch "Fressmeile" genannt - Fußgängerzone in Stuttgart. (Foto: picture alliance/imageBROKER)
Marktkommentar

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland betrug für das 2. Quartal 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Aufschwung war hierbei durch die Binnennachfrage getrieben, während der Außenbeitrag bremste.

29.08.2018 | 13:59 Uhr

In einer nachrichtenarmen Woche standen vor allem geldpolitische Themen im Mittelpunkt. Die US-Notenbank veröffentlichte das Protokoll zur letzten Sitzung des FOMC von Ende Juli/Anfang August. Dieses offenbarte, dass die US-Währungshüter von einer weiter über dem Potenzial wachsenden US-Wirtschaft ausgehen, zeitnah einen weiteren Leitzinserhöhungsschritt ins Auge fassen und darüber hinaus den graduellen Zinszyklus fortsetzen werden. Mit Blick auf Deutschland wurde das hiesige Wirtschaftswachstum für das 2. Quartal mit 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal bestätigt. Der Aufschwung war hierbei lediglich durch die Binnennachfrage getrieben, während der Außenbeitrag bremste. In Europa wurden die Schnellschätzungen für die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht. Mit Blick auf die weltweite Zunahme an protektionistischen Handelsbeschlüssen in den vergangenen Wochen trübten sich die Umfragewerte für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und auch in der Eurozone weiter ein und sanken zum siebten Mal in den vergangenen acht Monaten. Dieser Rückgang lag jedoch innerhalb der Erwartungen. Der Dienstleistungssektor konnte sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone mit einem leichten Plus gegenüber dem Vormonat überraschen und die damit verbundene Konsensschätzung bestätigen oder sogar übertreffen. In Japan stieg die Jahresrate der Konsumentenpreise im Juli im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kerninflationsrate kletterte kaum spürbar auf 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erhöhte sich somit um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Dies signalisiert weiterhin keinen nachhaltigen Preisdruck in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt und dämpft die Hoffnungen auf eine straffere Geldpolitik seitens der Bank of Japan.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent verteuerte sich gegenüber der Vorwoche deutlich und notierte auf einem Niveau von 75,61 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar verlor gegenüber dem Euro 1,88 Prozent. Der japanische Yen gab ebenfalls deutlich um 2,55 Prozent im Vergleich zur Vorwoche nach.

In diesem Marktumfeld entwickelten sich die globalen Aktienmärkte in unterschiedliche Richtungen. Die Aktienmärkte in Europa und den Schwellenländern konnten zulegen. Die größten Verluste musste hingegen der japanische Aktienmarkt verkraften, gefolgt von den USA. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone besser. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Energie, IT und Rohstoffe am besten. Eine Underperformance zeigten die Segmente Telekom, Versorger und Basiskonsum. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Energie, zyklischer Konsum und IT zu den Gewinnern, während Aktien aus den Bereichen Telekom, Versorger und nicht-zyklischer Konsum hinterherhinkten. Small Caps schnitten sowohl in den USA als auch in Europa besser ab als Large Caps. Bei den Investmentstilen „Value“ und „Growth“ schnitten in den USA und in Europa die „Growth“-Titel besser ab.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hart- und Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern sowie Hochzinsanleihen leicht positiv. Unverändert zur Vorwoche notierten Anleihen mit kurzer Duration. Euro-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating mussten einen Wertrückgang hinnehmen.

Den vollständigen Marktkommentar können Sie hier herunterladen.


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