Die Wiederholung der Kommunalwahlen in Istanbul hat Präsident Erdogan und seiner Partei AKP einen schweren Schlag versetzt.
02.07.2019 | 08:39 Uhr
Das berichtet Jean-Jacques Durand, Head of Emerging Debt
Total Return und leitender Fondsmanager des Edmond de Rothschild Fund Emerging
Bonds bei Edmond de Rothschild Asset Management, zum Ausgang der Kommunalwahl
in der Türkei Ende Juni.
„Nicht nur, weil er hart dafür gekämpft hat, dass die letzten Wahlen aufgrund von Unregelmäßigkeiten und einer geringen Mehrheit von 13.000 Stimmen für den Oppositionskandidaten Ekrem Imamoğlu für ungültig erklärt wurden, sondern auch, weil die Mehrheit im zweiten Urnengang auf 800.000 Stimmen explodierte.“ Dies sei eine klare Botschaft der Wähler, die demokratische Werte gegen autokratische Tendenzen, Herrschaft und Korruptionsverdacht verteidigten, welche die letzten Jahre der AKP-Regierung geprägt haben, so Durand weiter.
„Die meisten Anleger waren vom Ausmaß der
Wahlergebnisse überrascht und die Marktreaktion war sehr positiv, auch wenn ein
Teil der Gewinne später am Montag nach dem Wahltag wieder aufgeholt wurde. Es
könnte der Anfang vom Ende der mehr als 15 Jahre währenden Hegemonie von Herrn
Erdogan über die türkische Politik sein“, so Durand weiter.
Aber noch sei er da, und der politische Lärm in Bezug auf verschiedene Themen, einschließlich der Beziehungen zu den USA, werde nicht verstummen. „Aus diesem Grund behalten türkische Vermögenswerte einen hohen politischen Abschlag, der sie angesichts der Fundamentaldaten für Investoren attraktiv machen kann, die eine längerfristige Perspektive haben und die sich von Volatilität nicht beunruhigen lassen.“
Jean-Jacques Durand, Head of Emerging Debt Total Return, Edmond de Rothschild Asset Management
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