WisdomTree: Reiche Ernten könnten Kaffeepreise drücken

WisdomTree: Reiche Ernten könnten Kaffeepreise drücken
Marktausblick

Seit Jahresbeginn entwickeln sich die Kaffeepreise aufgrund einer Kette wichtiger Marktereignisse volatil.

29.04.2020 | 09:08 Uhr

Aneeka Gupta

Aneeka Gupta, Director, Research, WisdomTree

Steigende globale Lagerbestände und eine höhere Produktion in Kolumbien drückten die Kaffeepreise im Januar. Im Februar und März verhalfen knappe Kaffeevorräte in Verbindung mit einem Streik in einem großen brasilianischen Hafen den Kaffeepreisen zu einer Erholung. Inmitten der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie kam den Kaffeepreisen die lebhafte Verbrauchernachfrage auf Einzelhandelsebene zugute. Die Kaffeeimporteure in einigen der größten Verbraucherländer stockten ihre Vorräte, indem sie Bestellungen in Erwartung von Lieferunterbrechungen um bis zu einem Monat vorgezogen haben. Es wird erwartet, dass sich die Lieferunterbrechungen auf dem globalen Kaffeemarkt in den kommenden Monaten verschärfen werden. Aus Brasilien wurden Logistikprobleme gemeldet, die bevorstehende Ernte könnte wegen des Arbeitskräftemangels gefährdet sein, wenn die durch das Coronavirus verursachte Sperre andauert. Folglich erwarten wir weiterhin volatile Preise bei Kaffee.

Preise für Kaffee Futures im Frontmonat

Preise für Kaffee Futures im Frontmonat

Quelle: Bloomberg, WisdomTree vom 14. April 2020. Bitte beachten Sie: dma ist der gleitende Tagesdurchschnitt. Die historische Performance ist kein Hinweis auf die zukünftige Performance, und jede Anlage kann an Wert verlieren.

Die spekulative Nettopositionierung auf Kaffee-Futures stieg am 7. April 2020 um 83 Prozent, da 63 Prozent der Short-Positionen aufgelöst wurden. Die Prognosen der Investoren in bezug auf Kaffee sind weniger pessimistisch. Aufgrund der Pandemie bedingten hohen Unsicherheit bleiben sie jedoch weiterhin vorsichtig.

Bevorstehende Ernte in Brasilien wird weiteren Kaffeepreisanstieg begrenzen

Die Kaffeepreise werden wahrscheinlich unter Druck geraten, da die Ernte des weltgrößten Kaffeeproduzenten Brasilien bald bevorsteht. Die ersten Schätzungen 2020/21 deuten darauf hin, dass Brasilien eine reiche Kaffeeernte bevorsteht. Die brasilianische Prognosebehörde Conab geht von einer Erntemenge von 57,2 Mio. bis 62,0 Mio. Säcken aus.  Für Arabica-Kaffee wird ein steiler Produktionsanstieg erwartet, da die bevorstehende Ernte in Brasiliens für 2020/21 aus einem Hochertragsjahr eines zweijährigen Erntezyklus stammt.  Damit wird die Ernte deutlich höher ausfallen als im Vorjahr. Wir erwarten auch, dass die Schwäche des brasilianischen Real (-25,36 Prozent bis heute) als Gegenwind für die Kaffeepreise dienen wird, da die schwächere brasilianische Währung die Produzenten und Händler dazu ermutigt, mehr Kaffee auf den Exportmärkten anzubieten, um ihre Einnahmen in US Dollar zu erhöhen. Den Erwartungen zufolge wird auch die in Kolumbien bevorstehende Kaffeeernte deutlich besser ausfallen als die vergangene. 


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