Robeco: Industrie vs. Servicesektor – was zwei Indizes verraten

Marktausblick

Anleger müssen das gesunkene Vertrauen im Industriesektor relativ sehen, da die Daten aus dem Dienstleistungsbereich das stärkere Signal liefern, sagt Portfoliomanager Rikkert Scholten.

08.10.2019 | 13:22 Uhr

In aller Kürze

  • Das Vertrauen in der Industrie hat sich in den letzten Monaten abgeschwächt
  • Im Servicesektor ist das Vertrauen ebenfalls gesunken, aber weniger stark
  • Die Analyse ergibt, dass das Signal aus dem Dienstleistungssegment verlässlicher ist

Verschlechterte Daten in wichtigen Industrieländern haben viele Anleger nervös gemacht, da sie als Warnsignal für eine Rezession gedeutet werden können. Zuvor hat außerdem die Renditekurve in den USA einen inversen Verlauf angenommen. Dies stellt den traditionellen Frühindikator für eine bevorstehende Konjunkturabschwächung dar.

Allerdings besteht eine ausgeprägte Diskrepanz zwischen den pessimistischen Daten in der Industrie und der optimistischeren Einschätzung im Dienstleistungssektor, die tendenziell die verlässlichere ist, sagt Rikkert Scholten, Portfoliomanager im Global Macro-Team von Robeco.

„In den letzten Monaten waren Anzeichen für eine laufende Abschwächung des Vertrauens in den Industrieunternehmen zu beobachten“, stellt er fest. „So hat der deutsche ifo-Index seinen niedrigsten Stand seit 2012 erreicht, der chinesische Einkaufsmanagerindex befindet sich bereits seit Dezember auf gesunkenem Niveau und der vom amerikanischen Institute of Supply Management (ISM) ermittelte Index für die Stimmung in der Industrie ist im September ebenfalls zwei Punkte unter das neutrale Niveau von 50 gefallen.“ “

„Die Industriekonjunktur kühlt sich global eindeutig ab. Dies weckt Zweifel an den Perspektiven der Wirtschaft insgesamt und der Aktienmärkte.“

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