Moventum: Globale Aktienmärkte auf Erholungskurs

Michael Jensen, Managing Director, Moventum AM
Marktkommentar

Auch in der vergangenen Woche standen die Zeichen am globalen Aktienmarkt weiter in Richtung Erholung. Das größte Plus verzeichnete dabei der japanische Aktienmarkt, gefolgt vom amerikanischen und europäischen Markt.

17.01.2019 | 11:47 Uhr

In der vergangenen Woche stand vor allem die Veröffentlichung aktueller Konsumentenpreise für die Länder USA und China im Fokus sowie die Bekanntgabe des FOMC-Sitzungsprotokolls der US-Notenbank. Nach der starken Abkühlung des US-amerikanischen ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe gab auch der ISM-Index für den Dienstleistungssektor deutlich um 3,1 Punkte auf 57,6 Punkte nach (Konsens: 59,0 Punkte). Das Protokoll der FOMC-Sitzung offenbarte, dass das wirtschaftliche Umfeld mit einem nur geringen Preisdruck den Mitgliedern nach eigener Einschätzung ermöglicht, bezüglich weiterer Zinsanhebungen geduldiger zu sein. Bestätigt wurde diese Ansicht mit den aktuellen Daten der Inflationsrate im Dezember. Aufgrund sinkender Energiepreise ist die Rate wieder unter die 2-Prozent-Marke gerutscht. Der Rückgang von 2,2 Prozent im November auf 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr lag ebenso im Rahmen der Markterwartungen wie die Kerninflation, die mit 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert blieb. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichte ebenfalls das Protokoll zur vergangenen Sitzung. Hier wurde ausführlich über die Risiken für das Wirtschaftswachstum im Euroraum diskutiert, sich aber gegen eine pessimistischere Beurteilung dieser Risiken entschieden. In Deutschland standen in der Zwischenzeit neue Daten zu den Auftragseingängen für den Monat November bereit. Diese waren im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Prozent rückläufig und lagen damit deutlich unterhalb der Markterwartung von minus 0,2 Prozent. Zudem wurde der Wert für den Monat Oktober von minus 0,5 Prozent auf minus 0,8 Prozent nach unten revidiert, womit eine erneute Quartalskontraktion immer wahrscheinlicher wird. Leicht überraschen konnte im November die Handelsbilanz. Saisonbereinigt erzielte diese einen Überschuss in Höhe von 19,0 Mrd. Euro (Konsens: 18,0 Mrd. Euro).

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent zog im Vergleich zur Vorwoche erneut kräftig an und stand bei 60,55 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar gab in der vergangenen Handelswoche 0,59 Prozent zum Euro ab. Der japanische Yen wertete mit 0,85 Prozent gegenüber dem Euro ebenfalls ab.

Auch in der vergangenen Woche standen die Zeichen am globalen Aktienmarkt weiter in Richtung Erholung. Das größte Plus verzeichnete dabei der japanische Aktienmarkt, gefolgt vom amerikanischen und europäischen Markt. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone jedoch eine leichte Underperformance. Die Emerging Markets schlossen sich dem Erholungskurs nun vollständig an, sodass sie sich im Zuge dessen sogar besser als der MSCI World entwickelten. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich IT, zyklischer Konsum und Grundstoffe am besten. Relative Schwäche zeigten dagegen Energie, Öl & Gas sowie Kommunikations-Dienstleistung. In den USA zeigten Industrie, zyklischer Konsum und IT eine Outperformance, während die Segmente Finanzen, Versorger und Basiskonsum aus relativer Sicht zu den größten Verlierern gehörten. Sowohl in den USA als auch in Europa entwickelten sich Nebenwerte besser als Large Caps. Hinsichtlich „Value“ und „Growth“ entwickelten sich in den USA und Europa „Growth“-Titel besser als ihre Pendants.

Im Rentenbereich drehte sich die Tendenz Richtung Norden. Überzeugen konnten dabei vor allem die Hochzinsanleihen mit einer deutlichen Wertsteigerung. Lediglich die Anleihen mit kurzer Duration verharrten auf dem Niveau der Vorwoche. Euro-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit IG-Rating lagen ebenfalls im Plus.

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