Die Weltwirtschaft befindet sich immer noch in einem Handelskonflikt. Es gibt zwar für die EU und andere Länder eine Zollpause, trotzdem ist noch keine Verhandlungslösung gefunden worden.
14.04.2025 | 07:37 Uhr
Dennoch dürfte die Wirtschaft der Eurozone von Leitzinssenkungen der EZB profitieren. Darüber hinaus werden in Deutschland die höheren Staatsausgaben in Kombination mit einer wirtschaftsfreundlichen Regierung einen wichtigen positiven Wachstumsimpuls setzen. Wir bleiben daher bei unserer optimistischen Wachstumsprognose für die Eurozone von 1,0 Prozent in diesem Jahr.
Für die USA dagegen erwarten wir für 2025 weiterhin ein Wirtschaftswachstum von 0,0 Prozent. Denn trotz der am Mittwoch angekündigten Zollpause für viele Länder wird der durchschnittliche Zollsatz immer noch erheblich steigen, und der Zollschock dürfte sehr wahrscheinlich eine Rezession in den USA verursachen. Gleichzeitig ist jedoch die US-Inflation hartnäckig hoch, sodass die US-Notenbank nicht proaktiv den Leitzins senken kann, sondern erst auf eine merkliche Verschlechterung der makroökonomischen Daten warten muss.
In China wird infolge des Handelskonflikts der Export in den kommenden Monaten hart getroffen werden und als Wachstumsmotor ausfallen. Die chinesische Regierung dürfte daher bald ein größeres Stimulus-Programm auflegen, um die Binnennachfrage zu stärken. Im Blick auf die kommenden Monate wäre eine Verhandlungslösung rational, die eine merkliche Zurücknahme der amerikanischen Zölle bei einer gleichzeitig starken Aufwertung des chinesischen Yuans beinhalten würde. Vielleicht werden schon nächste Woche dazu Verhandlungen aufgenommen.
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