Goldman Sachs AM: Marktausblick Aktien - Kurse könnten im nächsten Jahr wieder langsam steigen

James Ashley, Leiter Market Strategy Team, Strategic Advisory Solutions bei Goldman Sachs Asset Management
Marktausblick

Der S&P500 rutschte letzten Monat in Baisse-Territorium ab, als der Markt sich auf eine schnellere und stärkere Straffung der geldpolitischen Zügel einstellte.

21.07.2022 | 11:26 Uhr

Die Kurse spiegeln nun eine höhere Wahrscheinlichkeit wider, dass mittelfristig eine Rezession eintritt, denn sie nähern sich dem historischen Durchschnitt für flachere rezessionsbedingte Kurseinbrüche. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Kurse über das nächste Jahr wieder langsam steigen könnten, wenngleich die Volatilität auf kurze Sicht erhöht sein wird.

Der S&P500 liegt seit Jahresbeginn 19 Prozent im Minus, was fast dem mittleren Rückgang vom Höchst- zum Tiefststand während vergangener Rezessionen in den USA entspricht. Unter Umständen suchen die Märkte weiter ihren Boden. Aber wir finden Trost in der Tatsache, dass es in vergangenen Zeiträumen massiver Kurseinbrüche bei hoher Inflation auch Elemente einer finanziellen Überhitzung gab, die unserer Ansicht nach heute fehlen. Der deutliche Bewertungsrückgang, den wir bisher beobachten konnten, hat Ähnlichkeit mit vergangenen zyklischen Baissen, die meist durch Veränderungen der Zins- und Inflationsdynamik angetrieben wurden. Daher rechnen wir damit, dass Ausstrahlungseffekte auf die Wirtschaft voraussichtlich kurz und geringfügig sein werden.

Historischer Kontext für Straffungszyklen

Die jüngsten US-Inflationszahlen haben dazu geführt, dass die Fed die geldpolitischen Zügel schneller auf einen neutralen Leitzins strafft, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Konjunkturschrumpfung steigen könnte. Bei hoher Inflation ist es aus historischer Sicht zwar schwierig, eine sanfte Landung zu bewerkstelligen, doch glaubwürdige und transparente geldpolitische Maßnahmen senken das Risiko, dass die Fed einen massiven Abschwung verursacht. Daher würde eine Rezession, die durch eine Überstraffung der Fed ausgelöst wird, eher kurz und geringfügig ausfallen.

(Siehe Abbildung 1 im PDF)

Auf die Art der Baisse kommt es an

Die Tiefe und das Ausmaß eines Aktienmarkteinbruchs hängen davon ab, um welche Art von Baisse es sich handelt. Strukturelle Baissen zeichnen sich durch finanzielle Ungleichgewichte aus, bei denen die Erholung aus dem Baisse-Territorium fast acht Monate und eine vollständige Erholung zehn Jahre dauert. Ereignisbasierte Baissen werden von externen Schocks ausgelöst und Aktien erholen sich innerhalb eines Jahres. Und zyklische Baissen – mit einer Inflations- und Zinsentwicklung, wie wir sie heute sehen – fanden ihren Boden innerhalb von 100 Tagen nach dem anfänglichen 20 prozentigen Rückgang.

Nicht alle Baissen sind gleich

Dennoch ist die Vorhersage des Marktbodens eine ungenaue Wissenschaft. Die Vergangenheit legt nahe, dass die letzten Momente schwerer Kurseinbrüche (1973 und 2008) durch strukturelle Schwächen verschlimmert wurden. Die Kurse waren zwar offensichtlich hoch, doch in diesen Zeiträumen sind auch die Fiskalausgaben und die Kreditaufnahme privater Haushalte explosionsartig gestiegen, was tiefe Abschwünge ausgelöst hat, die fiskal- und geldpolitische Maßnahmen erforderten. Diese Bedingungen liegen unserer Ansicht nach heute nicht so sehr vor.


Risikoerwägungen

Aktien sind volatiler als Anleihen und bergen höhere Risiken. Investments im Ausland und in Schwellenländern können volatiler und weniger liquide als Anlagen in US-Wertpapieren sein und bergen das Risiko von Wechselkursschwankungen sowie nachteiligen wirtschaftlichen oder politischen Entwicklungen. Investments in Rohstoffen können von allgemeinen Marktbewegungen, Volatilität von Rohstoffindizes, Zinssatzänderungen oder Faktoren betroffen sein, die sich auf eine bestimmte Branche oder einen bestimmten Rohstoff auswirken. Am Devisenmarkt können Anleger erhebliche Hebeleffekte nutzen. Dieser Hebeleffekt bietet die Chance auf erhebliche Gewinne, birgt aber auch ein hohes Risiko, weil es zu erheblichen Verlusten kommen kann. Wechselkursschwankungen wirken sich auch auf den Wert von Kapitalanlagen aus.

Anlagen in Rentenwerten unterliegen den Risiken, mit denen Schuldtitel generell verbunden sind, darunter Kredit-, Liquiditäts-, Zins-, Rückkaufs-und Prolongationsrisiken.

Die Erträge aus kommunalen Wertpapieren sind für Anleger, die in dem US-Bundesstaat ansässig sind, der die Anleihe emittiert hat, in der Regel von der bundes-und einzelstaatlichen Steuer befreit. Zinserträge sind steuerfrei, doch Veräußerungsgewinne (falls vorhanden) müssen versteuert werden. Einige Anleger müssen auf die Erträge eventuell die US-Bundessteuer „Alternative Minimum Tax“ (AMT) zahlen.
Hochverzinsliche Rentenwerte gelten als spekulativ, bergen ein höheres Zahlungsausfallrisiko und sind in der Regel volatiler als Investment-Grade-Rentenwerte.

10-jährige US-Staatsanleihen sind durch die Regierung der Vereinigten Staaten garantierte Schuldtitel. Die Zinszahlungen auf diese Papiere werden in den USA weder auf Bundesstaatsebene noch auf lokaler Ebene besteuert. Sie sind jedoch nicht von US-Bundessteuern befreit.

Gold ist ein spezialisierter, konzentrierter Vermögenswert, der spezielle Risiken birgt. Jede Anlage birgt gewisse Risiken, wozu auch der mögliche Verlust des von Ihnen investierten Kapitals zählt. Anlagen, die sich auf einen relativ schmalen Marktsektor konzentrieren, gehen mit dem Risiko höherer Schwankungen des Anteilspreises einher.

Die obige Aufzählung ist keine vollständige Liste aller potenziellen Risiken. Es können zusätzliche Risiken bestehen, die vor einer Anlageentscheidung berücksichtigt werden sollten.

Allgemeine Hinweise

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©2022 Goldman Sachs. Alle Rechte vorbehalten. Goldman Sachs&Co.LLC.Compliance-Code: 284581-OTU-1634691Datum der erstmaligen Verwendung: 7.Juli2022
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