Aegon AM/ Kames Capital: H2 Ausblick 2019

Marktausblick

„Risikomärkte könnten ihre Zuwächse im zweiten Halbjahr 2019 fortsetzen“, so Stephen Jones, Chief Investment Officer Aegon Asset Management Europe und Member of the Management Board von Kames Capital.

11.07.2019 | 15:24 Uhr

In seinem Halbjahresausblick erläutert er den Kontext für die bereits im September einsetzenden Kurskorrekturen der Märkte. Er zeigt, wie die weitere Entwicklung aussehen könnte und was Investoren dabei im Blick behalten sollten.

Ausblick zweites Halbjahr 2019: Risikomärkte könnten ihre Zuwächse fortsetzen

Ein Kommentar von Stephen Jones, Chief Investment Officer von Aegon Asset Management Europe

Im Hinblick auf das zweite Halbjahr 2019 könnten die Risikomärkte die bereits in diesem Jahr beobachteten starken Zuwächse ähnlich wie in 2017 fortsetzen (wenn auch mit höherer - normalerer - Volatilität). Oder sehen wir einen "birnenförmigen" Verlauf wie in 2018?

Der Kontext für die im vergangenen September begonnene Kurskorrektur waren eine Zunahme der geopolitischen Angst, einschließlich einsetzender Handelszölle, eine sich verlangsamende Weltwirtschaft und die anhaltende Straffung der US-Geldpolitik. Die Ereignisse dieses Jahres zeigen, dass politische Maßnahmen mehr zählen als reine Rhetorik.

Risikomärkte konnten ihre Gewinne aufgrund einer steuerlich und geldpolitisch besser unterstützten chinesischen Wirtschaft und der Aussicht auf Zinssenkungen in den USA im ersten Quartal ausweiten. Die Spannungen zwischen China und den USA haben unterdessen zugenommen und auch die besorgniserregenden Entwicklungen im Iran setzten sich fort.

Geldpolitischer Straffungszyklus der letzten Jahre wahrscheinlich vorbei

Die Märkte gehen derzeit davon aus, dass die Fed die Zinsen im Juli senken wird, was den Rückgang der Anleiherenditen bestätigt. 30-jährige US-Anleiherenditen sind mit 2,86% seit letztem November um einen viertel Prozentpunkt gefallen, was dem stärksten Rückgang innerhalb von 8 Monaten seit vier Jahren entspricht. Anstatt einmal zu senken, wartet die US-Notenbank normalerweise, bis die Bedingungen eine Reihe von Zinssenkungen rechtfertigen.

Nachdem die Fed 1976 beispielsweise die US-Zinsen gesenkt hatte, waren sie nur sechs Monate später höher als zuvor. Im Jahr 1976 - auch in einer Zeit besorgniserregender Ölmarktentwicklungen - war die US-Inflation zuletzt auf 12% gestiegen. Dies ist nicht der Kontext von heute (die aktuelle US-Inflationsrate liegt mit 1,8% unter dem Ziel). Selbst wenn die Fed die Märkte Ende dieses Monats enttäuschen sollte, scheint dieRichtung klar zu sein. Im Zuge der anhaltenden Herabstufung des neutralen Leitzinses nach eigener Einschätzung der US-Notenbank (kürzlich auf 2,5% reduziert) ist der Straffungszyklus der letzten Jahre wahrscheinlich vorbei.

Den gesamten Ausblick können Sie sich hier im PDF-Format downloaden.

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