ETF Securities: Rallye bei Rohöl

Der Anstieg bei Rohöl in der letzten Woche hatte Gewinnmitnahmen seitens der Anleger zur Folge. Der Verkauf von Long-Positionen und Kauf von Short-Positionen in EUR gegenüber dem USD setzt sich fort. Nach einer Reihe von Abflüssen verzeichneten Edelmetalle einen leichten Zufluss.

02.08.2017 | 07:42 Uhr

(Foto: Jan-Hendrik Hein, Associate Director - Head of German Speaking Regions) 

Der Anstieg bei Rohöl um 6 Prozent in der letzten Woche hatte Gewinnmitnahmen seitens der Anleger und somit Abflüsse in Höhe von 53 Mio. USD zur Folge. Rohöl-ETPs (A0KRJX) verzeichnen seit Jahresbeginn starke Zuflüsse in Höhe von 350 Mio. USD, da die Anleger vor allem bei Preisen am oberen und unteren Ende der aktuellen Handelsspanne von 40-55 USD aktiv werden. Der Ölpreis entwickelt sich volatil und zeigt sich sehr anfällig für Meldungen zu den US-Lagerbeständen. Der jüngste Bestandsrückgang fiel deutlich umfangreicher aus als erwartet und diente damit als Katalysator des jüngsten Preisanstiegs. Die Anleger nutzen die Preisschwankungen, um sich in Schwächephasen zu engagieren und bei hohen Preisen Gewinne mitzunehmen. Zwar liegen die US-Rohölvorräte nun unter den Vorjahresniveaus. Die stetig zunehmende Rohölproduktion deutet aber auf einen anhaltenden Angebotszuwachs hin. „Unseres Erachtens sind die Ölpreise somit auf 55 USD/Barrel nach oben begrenzt, vor allem, da die Grenzkosten der Rohölproduktion in den USA weiter fallen und die OPEC Schwierigkeiten hat, die vereinbarten Förderbegrenzungen einzuhalten“, sagt Jan-Hendrik Hein, Director – Head of German Speaking Regions von ETF Securities.

Nach einer Reihe von Abflüssen verzeichneten Edelmetalle (A0N62H) einen leichten Zufluss von 19 Mio. USD. Die höhere Nachfrage nach Edelmetallen dürfte in den zuletzt gemäßigten Stellungnahmen der US Federal Reserve (Fed), der gescheiterten Aufhebung von Obamacare und der damit einhergehenden Dollar-Schwäche begründet liegen. Die Mittelflüsse bei Silber fielen relativ zur Vorwoche unverändert aus. Das Edelmetall verbuchte im vergangenen Monat aber Zuflüsse von 75 Mio. USD. „Grund hierfür dürfte der erwartete Anstieg der industriellen Nachfrage sowie die attraktiven Bewertungen im Vergleich zu Gold sein“, so Hein.

Weizen (A0KRJ9) entwickelte sich im vergangenen Monat zwar am schlechtesten, seit Jahresbeginn allerdings mit einem Plus von 7,5 Prozent mit Abstand am besten. Die jüngste Schwächephase hatte vergangene Woche Zuflüsse im Umfang von 5,8 Mio. USD zur Folge, nachdem im letzten Monat 23 Mio. USD abgeflossen waren. Wir erkennen auf kurze Sicht nach wie vor die Möglichkeit einer Abwärtskorrektur. „Die Netto-Futures-Positionen bei Weizen erreichten kürzlich ein Zweijahreshoch, während die fundamentalen Prognosen für 2017/2018 im WASDE-Bericht für Juli etwa den Werten von 2015/2016 entsprechen“, führt Hein aus.

Thematische Aktien-ETPs verbuchen weiterhin Zuflüsse, die sich in dieser Woche auf 21 Mio. USD und seit Jahresbeginn auf beinahe 700 Mio. USD belaufen. „Die Anleger legen ihren Schwerpunkt weiter auf ETPs in den Bereichen Robotik (A12GJD) und Cybersicherheit (A14ZT8), die jeweils Zuflüsse von 13,2 Mio. USD bzw. 6,7 Mio. USD verbuchten“, erklärt Hein.

Der Verkauf von Long-Positionen und Kauf von Short-Positionen in EUR setzt sich fort, wobei es im vergangenen Monat zu Abflüssen von 20 Mio. USD bzw. zu Zuflüssen von 26 Mio. USD kam. Die Transaktionen erfolgten hauptsächlich gegenüber dem USD. Die Strategie der EZB, den Markt stückchenweise mit subtilen Hinweisen zum Tapering zu versorgen, scheint nicht aufzugehen und hatte zur Folge, dass die spekulativen Long-Positionen überkaufte Niveaus erreichten. „Dies stellt einen deutlichen Kontrast zum US-Dollar dar, wo die Straffungsmaßnahmen der Fed nicht zur Währungsstärke beitragen, während die spekulativen Long-Positionen weiter verhalten ausfallen“, so Hein.

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