Schroders: Im Alter droht die Versorgungslücke

Die Regierungen haben Mühe, einen ausgeglichen Haushalt zu erzielen, und die Weltwirtschaft ist in prekärer Verfassung. Dennoch glauben die Anleger, dass der Staat weiter imstande ist, für einen erheblichen Teil ihrer Alterseinkünfte aufzukommen. Sind die Anleger realistisch oder steuern sie auf eine Rentenlücke zu?

16.06.2016 | 09:55 Uhr

Wie lange sie im Ruhestand leben (21,2 Jahre) und dass sie ihre Einkommensquellen für den Ruhestand breit aufstellen müssen, schätzen die Anleger realistisch ein. Allerdings stellt sich die Frage, ob sie bezüglich der Höhe des staatlichen Beitrags zu ihren Alterseinkünften zu optimistisch sind.

Die Schroders Global Investor Study 2016 zeigt:

  • Im Schnitt glauben die Anleger, dass die gesetzliche Rente etwa 18,8 % zu ihren Einkünften im Ruhestand beiträgt.Setzen die Anleger zu stark auf den Staat?Sind diese Zahlen angesichts des prekären Zustands der Weltwirtschaft besorgniserregend?

Im Augenblick ist noch nicht vollständig absehbar, wie sich die Finanzkrise langfristig auswirkt und welche nachhaltigen Folgen die lockere Geldpolitik und die Sparmaßnahmen haben.

Der Wert der staatlichen Renten dürfte jedoch allenfalls sinken und nicht steigen. Denn die Staaten haben Mühe, ihre Defizite im Zaum zu halten, die Schuldenspirale dreht sich weiter und die zur Konjunkturankurbelung dienenden Maßnahmen haben unbeabsichtigte Folgen.

Auf dem besten Weg zur Versorgungslücke im Alter

Im Zusammenspiel mit den zu optimistischen Ertragserwartungen der Anleger (9,1 %) und den kurzfristigen Anlagehorizonten (3,2 Jahre) könnten diese unrealistischen Erwartungen das Fundament für künftige finanzielle Probleme legen.

Wenn die Anleger davon ausgehen, dass der Staat ihnen im Ruhestand unter die Arme greift, dürften sie auf einen Fehlbetrag bei ihren Alterseinkünften zusteuern.

Schlafwandelnd in eine Ruhestandskrise

Die meisten Industrienationen bieten derzeit zwar eine solide Altersrente. Wenn sich die Weltwirtschaft nicht deutlich erholt und die Regierung die Steuern erhöhen können, ist die Zukunft allerdings weniger sicher.

Die Schroders Global Investor Study zeigt, dass die Anleger womöglich wie ein Schlafwandler auf eine Finanzkrise im späteren Leben zusteuern.

Da das durchschnittliche Renteneintrittsalter steigt, die Rentenunterdeckung zunimmt und die Weltwirtschaft Mühe hat, sich von der Finanzkrise zu erholen, steht das Menetekel unübersehbar an der Wand: Die Anleger müssen jetzt selbst stärkere Vorsorge treffen, statt sich auf den Staat zu verlassen.

Die komplette Studie finden Sie hier.

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