AXA IM: US-Wirtschaft expandiert wieder

Nach einem holprigen Start im ersten Quartal zieht die Konjunktur in den USA langsam wieder an. Es gibt Signale für eine Erholung, sagt Eric Chaney, Chef-Ökonom bei AXA Investment Managers (AXA IM).

17.06.2015 | 10:41 Uhr

Nach einem holprigen Start im ersten Quartal zieht die Konjunktur in den USA langsam wieder an.Der Start der US-Wirtschaft ins Jahr war schwach. Doch nun gibt es laut Eric Chaney, Chef-Ökonom bei AXA Investment Managers (AXA IM), Signale für eine Erholung. Wann genau das sein wird, sei zwar noch unsicher. „Doch die Anzeichen mehren sich, dass die Schwäche zu Beginn des Jahres nur ein vorübergehendes Phänomen war“, sagt Chaney.

Was war passiert? Schwächere Stimmungsindikatoren und eine geringe Industrieproduktion ließen das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Quartal annualisiert um lediglich 0,2 Prozent stei-gen. Der Konsum legte zwar etwas zu, doch Unternehmensinvestitionen, Staatsausgaben und Nettoexporte dämpften das Wirtschaftswachstum. Dafür verantwortlich seien vermutlich unter anderem der lange Winter im amerikanischen Nordosten, niedrigere Investitionen im Ölsektor nach dem Ölpreisrückgang, der starke US-Dollar und Einmaleffekte durch die Hafenarbeiter-streiks an der Westküste gewesen, so das Research-Team rund um den Chef-Ökonomen. „Wir erleben damit ein ähnliches Wachstumsmuster wie Mitte der 1980er Jahre, als ebenfalls ein starker Ölpreisverfall zu einer Konjunkturdelle führte und langfristig das Wachstum be-schleunigt hat“, erklärt Chaney. In den nächsten Monaten dürfte es seiner Ansicht nach nun deutlichere Anzeichen für eine Konjunkturbeschleunigung und mehr Konsum durch steigende Realeinkommen geben.

Surprise-Gap-Index spricht für Erholung

Überrascht hat nach Ansicht des Experten zum Beispiel die hohe Differenz zwischen der In-dustrieproduktion im April und den Auftragseingängen drei Monate zuvor (Surprise-Gap). Seit Juni vergangenen Jahres war der Index stetig gesunken, was auf eine Rezession hindeutete. Mit Beginn des 2. Quartals liegt er nun wieder im Plus und signalisiert damit, dass sich die Wirtschaft im Expansionsmodus befindet. Auch die Fundamentaldaten haben sich, so Chaney, in jüngster Zeit verbessert: Die wahrgenommene Arbeitslosenrate sinkt, wenn auch nicht ganz so schnell wie die tatsächlich gemessene.

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