Moventum: Eingetrübte Konjunkturdaten sorgen für Unruhe

Konjunkturdaten

In den USA enttäuschten in der vergangenen Woche gleich drei Konjunkturindikatoren. Insgesamt deutet dies auf eine abnehmende Wirtschaftsdynamik in den USA im vierten Quartal hin. Aber auch in Deutschland überraschte der negative Wachstumsbeitrag.

28.11.2018 | 13:20 Uhr

In den USA enttäuschten in der vergangenen Woche gleich drei Konjunkturindikatoren. Die Stimmung der Bauunternehmer, das Konsumentenvertrauen und die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter fielen allesamt zurück. Das erhobene Umfrageergebnis der National Association of Home Builders (NAHB) rangiert nunmehr auf einem Niveau von 60 Punkten, was den tiefsten Stand seit August 2016 markiert. Der Index zum Konsumentenvertrauen der Universität Michigan fiel stärker als erwartet um 1,1 Punkte auf 97,5 Punkte. Auch die Auftragseingänge langlebiger Konsumgüter fielen gegenüber dem Vormonat deutlich schwächer aus als erwartet. Insgesamt deuten diese Entwicklungen auf eine abnehmende Wirtschaftsdynamik im vierten Quartal in den USA hin.

In Deutschland ergab die zweite Schätzung der BIP-Entwicklung für das dritte Quartal keine Veränderung. Damit wurde der Rückgang um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal bestätigt. Überraschend war jedoch der erste negative Wachstumsbeitrag des privaten Konsums seit dem vierten Quartal 2013. Auch die vorläufige Schätzung zu den aktuellen Einkaufsmanagerindizes lieferte keine positiven Signale. So gab der deutsche Composite-PMI im November von 53,4 auf 52,2 Punkten nach und befindet sich dadurch auf dem niedrigsten Stand seit 2014. Dem Protokoll der vergangenen EZB-Sitzung ist jedoch zu entnehmen, dass die Verantwortlichen immer noch die Rahmenbedingungen für eine geldpolitische Wende in der Eurozone als gegeben sehen. Als Hauptargument dient hierfür der private Konsum, der von einem robusten Arbeitsmarkt gestützt wird. In Japan bleibt die Inflation weiterhin deutlich unter 2,0 Prozent. Die Kerninflation verharrt hingegen bei mageren 0,4 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist auch in Zukunft nicht mit einer geldpolitischen Wende in Japan zu rechnen.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent setzte seine Talfahrt in der vergangenen Woche drastisch fort und fiel auf ein Niveau von 59,21 USD je Barrel. Der US-Dollar erholte sich um 0,44 Prozent leicht gegenüber dem Euro, verharrte aber im Großen und Ganzen bei etwa 1,135 USD/EUR. Der japanische Yen legte zum Euro um 0,50 Prozent zu.

Die globalen Aktienmärkte entwickelten sich mit Ausnahme von Japan weiterhin negativ. Für den Euro-Anleger verlor der europäische Markt nur gering, während der amerikanische Markt deutliche Verluste hinnehmen musste. Die Emerging Markets waren ebenfalls negativ. Innerhalb Europas entwickelte sich die Euro-zone schlechter. Auf Sektorebene performten in Europa Telekom, Gesundheit und zyklischer Konsum ab besten, während IT, Energie und Grundstoffe sich schlechter entwickelten. In den USA gehörten Versorger, Basiskonsum und Gesundheit zu den Gewinnern und zyklischer Konsum, Energie und IT zu den Verlierern. In den USA schnitten Large Caps und Value-Titel besser ab als ihre jeweiligen Pendants, in Europa war dies genau umgekehrt.

Im Rentenbereich ergab sich eine gemischte Entwicklung. Euro-Staatsanleihen und Anleihen mit kurzer Duration entwickelten sich positiv. Mit einer negativen Wertentwicklung lagen Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating sowie Hochzinsanleihen zurück.

Den vollständigen Marktkommentar finden Sie hier.

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