Moventum: Risk-off zum Jahresstart

Moventum: Risk-off zum Jahresstart
Kommentar

Sichere Häfen wie Staatsanleihen und Gold profitierten in den vergangenen Tagen, während Aktien auf Tauchstation gingen. In diesem Umfeld gerieten die spärlich gesäten, veröffentlichten Makrodaten in den Hintergrund.

09.01.2020 | 10:44 Uhr

Nach einem positiven Jahresausklang an den Märkten sah zunächst auch der Jahresstart vielversprechend aus. Mit der gezielten Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani im Irak durch die USA wuchs jedoch rasch die Angst vor einer unkalkulierbaren Racheaktion des iranischen Regimes und vor einem Flächenbrand im gesamten Nahen Osten. Die Märkte reagierten entsprechend: Sichere Häfen wie Staatsanleihen und Gold profitierten, während Aktien auf Tauchstation gingen.

In diesem Umfeld gerieten die spärlich gesäten, veröffentlichten Makrodaten in den Hintergrund. Erwähnenswert ist der in den USA publizierte ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe: Dieser gab entgegen den Erwartungen weiter nach und notiert nur noch bei 47,2 Punkten. Die Stimmung in der Industrie bleibt damit weiterhin mau.

In Europa konnte sich der finale Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hingegen gegenüber der Schnellschätzung etwas verbessern. Im Vergleich zum Vormonat bleibt jedoch weiterhin ein Rückgang von 46,9 auf 46,3 Punkte zu verzeichnen.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent konnte zulegen und schloss auf einem Niveau von 68,60 US-Dollar. Auf der Währungsseite zeigte sich der US-Dollar gegenüber dem Euro nahezu unverändert (-0,02 Prozent). Der japanische Yen hingegen verbuchte ein deutliches Plus in Höhe von 1,43 Prozent.

In diesem Umfeld entwickelten sich die Aktienmärkte letztlich in Summe seitwärts, wobei japanische Aktien zulegen konnten, während Titel aus Europa und den USA leichte Verluste aufwiesen. Die Schwellenländer schnitten positiv ab und konnten Industriestaaten somit geringfügig outperformen. Growth-Aktien schnitten in den USA besser ab als Value-Titel, in Europa hatten Value-Titel die Nase vorn. Small Caps lieferten in den USA eine Underperformance, in Europa hingegen eine Outperformance gegenüber Large Caps.

Auf Sektorebene dominierten in den USA die Segmente Industrie, Energie und IT, während die Sektoren Rohstoffe, nichtzyklischer Konsum und Gesundheit relative Schwäche zeigten. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Am besten entwickelten sich die Sektoren Finanzen, IT und Basiskonsum. Am schlechtesten war die Entwicklung der Sektoren Industrie, Versorger und Rohstoffe.

Im Rentenbereich konnten Euro-Staatsanleihen zulegen. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating wiesen ebenfalls Zuwächse auf, schnitten jedoch schwächer ab als Staatsanleihen. Hochzinsanleihen erzielten ein Plus, welches im gleichen Rahmen wie bei den Staatsanleihen lag. Auch Hartwährungsanleihen aus den Emerging Markets konnten einen geringfügigen Zuwachs verzeichnen.

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