Moventum: Erhöhte Wachstumsprognosen

Sowohl die europäische als auch die amerikanische Notenbank hoben im Rahmen ihrer aktuellen Tagungen ihre Wachstumsprognosen für das kommende Jahr an. Für die Vereinigten Staaten wird mit einem Wachstum 2,5 Prozent im Jahr 2018 gerechnet. Die EZB erwartet ein europäisches Wachstum von 2,3 Prozent im neuen Jahr.

21.12.2017 | 09:21 Uhr

In der vergangenen Handelswoche tagten zwei der größten Notenbanken der Welt. Wie erwartet erhöhte am Mittwoch die Fed ihren Leitzinskorridor auf 1,25-1,50 Prozent und damit zum dritten Mal in diesem Jahr. Zudem wurden die Wachstumsprognosen angehoben. Demnach wird für 2018 nun ein Wachstum von 2,5 anstatt 2,1 Prozent erwartet. Am Leitzinspfad hat sich indes nichts geändert. Es wird nach wie vor mit drei Erhöhungen von jeweils 25 Basispunkten im nächsten Jahr gerechnet. Bei der Sitzung der EZB wurden hingegen keine Änderungen an der geldpolitischen Ausrichtung vorgenommen. Die Anleihekäufe werden weiterhin mit 30 Mrd. EUR im Monat bis mindestens September 2018 fortgeführt. Auch das Versprechen niedriger Leitzinsen darüber hinaus wurde erneut wiederholt. Die offiziellen Wachstumsprognosen wurden jedoch auch von der EZB angehoben. So wird nun ein Wachstum von 2,3 anstatt 1,8 Prozent für das Jahr 2018 erwartet. Und auch die Inflationsprognose wurde auf 1,4 Prozent angehoben. Die erhobenen Einkaufsmanagerindizes von Markit unterstrichen indes das anhaltend positive Wirtschaftsumfeld in der Eurozone. Demnach kletterte der vorläufige Wert für Dezember im verarbeitenden Gewerbe auf 60,6 Punkte und auch bei den Dienstleistungen gelang ein weiterer Anstieg auf 56,5 Punkte. Bei den Konjunkturerwartungen kam es hingegen zu einem leichten Rückgang auf 17,4 Punkte. Laut ZEW sei die Lage zwar weiterhin positiv einzuschätzen, jedoch führten die unklaren Verhandlungen rund um den Brexit und anstehende Reformen der EU zu erhöhter Unsicherheit.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent ging etwas zurück und schloss bei 63,23 US-Dollar. Der US Dollar bewegte sich zum Euro kaum und stand Ende der Woche weiterhin bei knapp 1,18 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen gab der Euro um 0,7 Prozent nach.

In diesem Umfeld entwickelte sich der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt von japanischen und europäischen Titeln, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone eine schwächere Entwicklung auf, während sich Titel aus den Emerging Markets besser entwickelten als Werte aus den Industrienationen. Im Vergleich zu Gesamteuropa lagen osteuropäische Werte (ex Russland) vorne. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Grundstoffe, Öl&Gas und Energie am besten. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche Versorger, Telekom und Industriewerte auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Telekom, IT und Gesundheitswesen zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche Versorger, Grundstoffe und Finanzen am schwächsten. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in Europa identisch und in den USA schwächer ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ zeigte sich in Europa und in den USA eine stärkere Entwicklung im Growth-Segment.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und europäische Staatsanleihen. Währungsgesicherte US-Staatsanleihen und Anleihen aus den Schwellenländern schlossen die Handelswoche deutlich besser ab als europäische Staatsanleihen.

Den vollständigen Marktkommentar von Moventum lesen Sie hier.

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