Loomis Sayles: Krieg in Ukraine wird Straffung der Geldpolitik nicht bremsen - Risiko Stagflation

Loomis Sayles: Krieg in Ukraine wird Straffung der Geldpolitik nicht bremsen - Risiko Stagflation
Kommentar

Die Ukraine ist ein Nettoexporteur von Weizen. „Eine Unterbrechung der Weizenlieferungen aus der Ukraine hätte erhebliche Auswirkungen auf die Weizenpreise“, warnt deshalb Brian Horrigan, Chefvolkswirt der US-amerikanischen Asset Managers „Loomis Sayles“.

25.02.2022 | 09:25 Uhr

Überhaupt rechnet er damit, dass der Konflikt das gesamte inflationäre Umfeld verschärfen und das globale Wachstum belasten wird.

„Wir rechnen mit höheren Öl- und Gas­preisen, selbst wenn keine Energiesanktionen in Kraft treten. Die Unterbrechung der russischen Energielieferungen nach Europa gehört nicht zu unserem Basisszenario, ist aber eine Strategie, die Putin als Vergeltungstaktik oder bei einem für ihn ungünstigen Verlauf der Invasion anwenden könnte“, so der Chefvolkswirt der Tochter von Natixis Investment Managers.

Er geht nicht davon aus, dass die neue Situation die Straffung der Geldpolitik bremsen wird. In den USA sei auch vor den Preissteigerungen, die durch den Krieg hinzukämen, schon ein Höhepunkt der Inflation erreicht worden, so dass die Fed unter starkem Druck stehe, die Zinsen zu erhöhen.

Horrigan: „Wir glauben, dass sie im März eine Anhebung um 25 Basispunkte vornehmen wird. Wir gehen davon aus, dass andere Zentralbanken ihre restriktivere Politik fortsetzen werden, auch wenn das Ausmaß der Zinserhöhungen möglicherweise geringer ausfallen wird. Längerfristig dürfte der Konflikt zu einem komplexeren Umfeld für geldpolitische Entscheidungen führen, da sich die Zentralbanken mit den Risiken einer möglichen Stagflation auseinandersetzen müssen. Die Zentralbanken müssen ihre Strategien möglicherweise entsprechend anpassen.“

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